Veränderungen bewirken: Lebensmittel- und Ernährungssicherheit für Flüchtlinge (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Lebensmittelsicherheit in Flüchtlingslagern und angrenzenden Gemeinden in den sudanesischen Bundesstaaten Gedaref und Kassala
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Sudan
Politischer Träger: Ministerium für internationale Zusammenarbeit
Gesamtlaufzeit: 11/2017 bis 10/2020

Ausgangssituation

Der Klimawandel stellt die Menschen in den ariden Bundesstaaten Gedaref und Kassala im Osten des Sudan vor eine enorme Herausforderung. Die meisten von ihnen leben von der Landwirtschaft, sind jedoch nicht in der Lage, ihre Anbaumethoden an den Klimawandel anzupassen. So sinken die Ernteerträge und große Teile der Bevölkerung sind unterernährt. Außerdem fehlt vielen Menschen das notwendige Wissen und ein entsprechendes Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung, was zu einer unzureichenden Nährstoffversorgung führt. Die Menschen sind daher besonders gefährdet, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken, während sich das Risiko für die Übertragung solcher Krankheiten durch die fehlende Sanitärinfrastruktur und den Mangel an sauberem Trinkwasser erhöht.

Der Sudan ist ein Transit-, Ziel- und Herkunftsland für Migranten und Flüchtlinge. In Kassala und Gedaref halten sich ca. 110.000 Flüchtlinge vor allem eritreischer Herkunft auf; der Großteil von ihnen lebt in Flüchtlingslagern. Die große Zahl der Neuankömmlinge ist eine Belastung für Ressourcen wie Wasser und Lebensmittel, die in der Post-Konfliktregion ohnehin knapp sind. Obwohl die Flüchtlinge nur beschränkt außerhalb der Lager leben und arbeiten dürfen, spielen sie als Arbeitskräfte in der Erntezeit neben Tausenden Saisonarbeitern aus Äthiopien eine wichtige Rolle für die lokale Wirtschaft.

Ziel

Für die Flüchtlinge in ausgewählten Flüchtlingslagern und die Bewohner der Nachbargemeinden in den Bundesstaaten Gedaref und Kassala hat sich die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit verbessert.

Vorgehensweise

Dem Projekt liegt ein dreifacher Ansatz zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit im Osten des Sudan zu Grunde: Verbesserung der Verfügbarkeit und des Zugangs zu Lebensmitteln; Förderung gesunder Ernährungsweisen; und Verbesserung des Zugangs zu Wasser, Sanitäranlagen und Hygienedienstleistungen. Die Begünstigten des Projekts sind Flüchtlinge in ausgewählten Flüchtlingslagern sowie angrenzende Gemeinden. Bei all unseren Tätigkeiten unterstützen wir Frauen und Menschen mit Behinderungen, die aufgrund von Stereotypen und traditionellen Rollenbildern oft marginalisiert werden.

Um eine höhere Lebensmittelverfügbarkeit zu erreichen, werden eine effiziente Nutzung der begrenzt verfügbaren natürlichen Ressourcen, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie nachhaltige Methoden der Agrarproduktion gefördert. In Landwirtschaftsschulen besteht die Möglichkeit, Wissen über klimagerechte Landwirtschaft und effizientes Wassermanagement zu erwerben. Über 900 Haushalte werden von diesen Maßnahmen profitieren.

Gleichzeitig stärkt das Projekt die Resilienz und stabilisiert die Lebensgrundlagen von mindestens 350 Haushalten, die Unterstützung für den Anbau von eigenem Gemüse im Hausgarten erhalten und darüber aufgeklärt werden, wie wichtig eine nährstoffreiche Ernährung ist.

Außerdem werden Maßnahmen ergriffen, um für 70.000 Menschen der am stärksten gefährdeten Flüchtlinge und lokalen Gemeinden den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern. Mit dem Ziel, die Hygienebedingungen zu verbessern und die Verbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen, wird zudem Unterstützung für den Bau und die Instandhaltung neuer Sanitäranlagen bereitgestellt.

Das Projekt ist eine trilaterale Zusammenarbeit unter dem Dach der Intergovernmental Authority on Development (IGAD).