Internationale Rolle Deutschlands
Immer mehr Kriegsschauplätze, ein erstarkender Populismus und eine steigende Anzahl von Menschen, die unter Konflikten und den Auswirkungen des Klimawandels leiden – die Welt ist in Aufruhr. In diesen turbulenten Zeiten wünschen sich die Befragten, dass Deutschland mehr Verantwortung übernimmt. Auch und gerade als Gegengewicht zu den USA, zu Russland und China.
Deutschland, ein gefragter Akteur in der Welt
In der aktuellen weltpolitischen Lage scheint ein aktives Deutschland gefragter denn je: Es wird als Hüter der Werte der westlichen Welt und zum Wohle möglichst vieler Menschen gebraucht. In der Studie 2012 forderten die Interviewteilnehmer von Deutschland, sich mehr zuzutrauen. Zum Höhepunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise 2015 dominierte damals die Wahrnehmung, Deutschland habe zwar pflichtbewusst, doch eher unfreiwillig eine stärkere Rolle übernommen.
Eine kooperative Soft Power
Die Befragten der aktuellen Deutschlandstudie erwarten, dass das Land eine kooperative Führungsrolle mit Augenmaß einnimmt – eine, die auch zum Nutzen anderer Nationen ist. Einige zweifeln jedoch, ob die beinahe überall geschätzten deutschen Qualitäten als „Soft Power“ in der internationalen Politik ausreichen. Die Frage wird zunehmend hörbarer aufgeworfen, ob es nicht ergänzend auch mehr Beteiligung bei „harter militärischer Macht“ brauche.