PROCAMBIO II - Biosphärenreservate in Honduras nachhaltig bewirtschaften
Projektkurzbeschreibung
Beichnung: Nachhaltiges Ressourcenmanagement im Fokus des Klimawandels (PROCAMBIO-II)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Honduras
Politischer Träger: Honduranisches Außen- und Kooperationsministerium (Secretaría de Relaciones Exteriores y Cooperación Internacional de Honduras)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023
Ausgangssituation
Die Auswirkungen des Klimawandels sind zunehmend sichtbar und spürbar. Sie haben schon jetzt Einfluss auf biologische Vielfalt, Lebensunterhalte und Ökosystemleistungen und beeinträchtigen somit das Wohlergehen des Menschen. Laut dem globalen Klima-Risiko-Index (Climate Risk Index, CRI) ist Honduras eines der Länder, das weltweit am anfälligsten für die Auswirkungen des Klimawandels ist. Klimabedingte Gefahren wie Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche treten immer häufiger und intensiver auf. Ernteausfälle, Schäden an der Infrastruktur und eine Verschlechterung der Lebensqualität der Bevölkerung sind die Folge.
Angesichts dieser Herausforderungen benötigt die lokale Bevölkerung Unterstützung, um ihren Lebensunterhalt an die gegenwärtigen und zukünftigen klimatischen Bedingungen anzupassen. Dies gilt neben der Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion insbesondere für den Schutz natürlicher Ressourcen und Ökosysteme.
Im Jahre 2015 verpflichtete sich Honduras zur Umsetzung der Agenda 2030. Zwei Jahre später wurden auch die nationalen Planungsinstrumente entsprechend ergänzt, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) in Bezug auf Klima und Umwelt zu erreichen. Das Land verfügt über vier von der UNESCO deklarierte Biosphärenreservate mit enormen Waldflächen. Diese sind nicht nur für die Wassererzeugung und -versorgung wichtig, sondern beherbergen und schützen auch eine große Artenvielfalt von Fauna und Flora. Diese Gebiete stellen ein wichtiges Erfolgsmodell für die regionale Entwicklung und nationale Erfüllung der SDGs dar.
Verstärkte Kooperationen sollen die Umsetzung der nationalen Mechanismen und Instrumente für nachhaltige Entwicklung fördern. Zudem sind zugeschnittene Lösungsansätze für die Bevölkerung erforderlich, um einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu unterstützen und die ländliche Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.
Ziel
Das koordinierte Management der Biosphärenreservate erfolgt nach den Prinzipien von Klimaanpassung und nachhaltiger Ressourcennutzung.
Vorgehensweise
Die Aktivitäten des Vorhabens werden hauptsächlich im Biosphärenreservat Cacique Lempira „Señor de las Montañas“ im Westen des Landes durchgeführt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der technischen Unterstützung staatlicher, lokaler und kommunaler Handlungsträger*innen durch gezielten Aufbau von Kompetenzen (Capacity Development). Die Erfolge lokaler Maßnahmen sollen anschließend in die nationalen Planungsinstrumente zur Verwaltung des Biosphärenreservats einbezogen werden.
Das Vorhaben setzt auf drei Ebenen an, um ein klimawandelangepasstes, nachhaltiges Management der Biosphärenreservate zu erreichen. Zum einen fördert es das nationale MaB-Komitee (Men and Biosphere) und unterstützt die für das Management des Biosphärenreservats verantwortlichen Handlungsträger*innen. Zum anderen unterstützt das Vorhaben staatliche Institutionen dabei, eine gemeinsame Vision und ein nationales Konzept zum Management von Biosphärenreservaten zu erstellen.
Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben lokale Handlungsträger*innen, wie indigene Territorialräte, Trinkwasserverbände und Produzentenorganisationen dabei, ihre Belange angemessen zu formulieren und einzufordern. Außerdem erwerben ihre Mitglieder zusätzliche Kompetenzen für nachhaltige Ressourcennutzung. Das Vorhaben unterstützt zudem Vermittlungsprozesse, um in friedlichem Dialog kontextangepasste Lösungen zu finden.
Stand: Februar 2021