Freiwillige Klimaschutzmaßnahmen in der Kälte- und Klimatechnik

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Umsetzung der Kälte- und Klimatechnik-NAMA (RAC NAMA) in Thailand
Auftraggeber: NAMA-Fazilität: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und britisches Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS)
Land: Thailand
Politischer Träger: Office of Natural Resources and Environmental Policy and Planning (ONEP) des Ministry of Natural Resources and Environment (MoNRE) 
Department of Alternative Energy Development and Efficiency (DEDE) des Ministry of Energy (MoE)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2021

Ausgangssituation

Der Energiebedarf im Kältesektor Thailands steigt erheblich. Schon heute entfällt auf Kühl- und Gefriergeräte sowie Klimaanlagen schätzungsweise die Hälfte des landesweiten Stromverbrauchs Prognosen zufolge wird sich die Nachfrage bis 2030 verdoppeln, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs und der direkten Emissionen bei der Nutzung von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial hat der Kältesektor wesentlichen Einfluss auf die Menge der produzierten Treibhausgase (THG). Der Kälte- und Klimasektor in Thailand verursacht ca. 20 Prozent der gesamten THG-Emissionen des Landes. Die Reduzierung der Emissionen aus dem Kältesektor ist also ein zentrales Anliegen im Hinblick auf die ehrgeizigen nationalen THG-Ziele.

Gleichzeitig ist Thailand ein wichtiges Industriedrehkreuz für nationale und internationale Unternehmen aus dem Kältesektor. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich die Unternehmen an Anforderungen anpassen, die sich unter anderem durch internationale Vereinbarungen verändern. Die Herausforderung besteht folglich darin, besonders energieeffiziente und klimafreundliche Technologien zu entwickeln und zu produzieren.

Die Kältetechnik auf dem thailändischen Markt ist in Bezug auf Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit sehr heterogen. Sowohl für gewerbliche Kälteanlagen als auch für Haushaltsgeräte wurden bereits Technologien eingeführt, bei denen Kältemittel mit nur geringem Treibhauspotenzial eingesetzt werden. Im Bereich der Klimatisierung gibt es solche Alternativen bislang nicht.

Ziel

Durch die Förderung von klimafreundlichen und energieeffizienten Kältetechnologien unterstützt das Vorhaben Thailand beim Erreichen seiner Energieeinsparungs- und Klimaziele. Darüber hinaus wird die Industrie bei der Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützt und das Land erhält Zugang zur internationalen Klimafinanzierung.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Projekts erhalten die Hersteller bei der Umstellung ihrer Produktgestaltung und ihrer Produktionsanlagen technische Unterstützung mit dem Ziel, durch den Einsatz von natürlichen Kältemitteln die Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit im Kälte- und Klimasektor zu fördern. Gleichzeitig wird in Kooperation mit öffentlichen Institutionen auf die Einführung von geeigneten Sicherheits- und Schulungsstandards für brennbare Kältemittel hingearbeitet, die internationalen Best Practices entsprechen. Darüber hinaus werden Servicetechniker ausgebildet, um den Sektor für verschiedene Sicherheitsanforderungen beim Umgang mit natürlichen Kältemitteln zu qualifizieren und somit auf vorhersehbare Technologieentwicklungen und -veränderungen vorzubereiten.

Außerdem unterstützt das Projekt die Hersteller dabei, neue klimafreundliche, energieeffiziente Kältetechnikprodukte auf den Markt zu bringen, die den thailändischen Vorschriften entsprechen. Dabei wird auf die Unterstützung internationaler Experten zurückgegriffen, die Erfahrung bei der Produktgestaltung und bei der Einrichtung von Produktionsanlagen haben. Aus dem RAC NAMA Fund können Unternehmen finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie in den Umbau von Produktionsanlagen sowie die Markteinführung von klimafreundlicher und energieeffizienter Kälte- und Klimatechnik auf der Grundlage von natürlichen Kältemitteln investieren möchten. Der RAC NAMA Fund, mit der Electricity Generating Authority of Thailand (EGAT) als nationaler Mittelempfänger und Projektfondsmanager, bietet Herstellern, Verbrauchern, Endnutzern und dem Servicesektor eine Möglichkeit, ihren Investitionsbedarf zu decken.

Um die Nachfrage nach klimafreundlichen Kältetechnikprodukten zu steigern, gilt es, die Öffentlichkeit und wichtige Endnutzer über den Einsatz natürlicher Kältemittel und die damit einhergehenden Vorteile zu informieren und dafür zu sensibilisieren. Sowohl private als auch gewerbliche Benutzer müssen erkennen, dass klimafreundliche und energieeffiziente Kältetechnologien gefahrlos genutzt werden können und gleichzeitig große Vorteile bieten. 

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