Mit Sport für Entwicklung zusammen mehr bewirken

Projektkurzbeschreibung

Projektbezeichnung: Sektorvorhaben “Sport für Entwicklung”
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indonesien, Kolumbien, Marokko, Tunesien, Uganda, Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Serbien)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Kabul, Afghanistan. Chancengleichheit, sich gemeinsam bewegen – kein Alltag in Afghanistan. Bei einem Sportfestival, das die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund e.V. (DFB) ausgerichtet hat, begegnen sich afgha

Ausgangssituation

Sport integriert, bewegt und bildet Menschen. Wie kaum ein anderer Bereich reicht er mit seinen professionellen und ehrenamtlichen Strukturen in alle gesellschaftlichen Sphären hinein, ermöglicht Teilhabe und schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl über ethnische und soziale Grenzen hinweg.

Die Agenda 2030 bestätigt, dass Sport maßgeblich dazu beiträgt, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen. Das Vorhaben zahlt auf mehrere SDGs ein, darunter Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), inklusive gerechte und hochwertige Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichheit (SDG 5), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8), Frieden und Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 16) sowie Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG 17).
Das Vorhaben setzt Sport ein, um entwicklungspolitische Ziele zu erreichen. Mit Sport sind alle physischen Aktivitäten gemeint, die das körperliche und geistige Wohlbefinden und das soziale Miteinander fördern – vom Breiten- und Freizeitsport über Spiel und Bewegung bis hin zu traditionellen Kultur- und Ausdrucksformen, wie beispielsweise Tanz.  

Sport kann sich vor allem auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen positiv auswirken. Sie lernen faires und tolerantes Verhalten kennen, stärken ihr Selbstwertgefühl und entwickeln die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Sport vermittelt außerdem Lebenskompetenzen – Fähigkeiten, die dabei helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern und Perspektiven für die eigene Zukunft zu entwickeln.

Dieses Potenzial hat die deutsche Bundesregierung erkannt und setzt auf „Sport für Entwicklung“ als Querschnittsthema der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ), um andere entwicklungspolitische Ziele zu erreichen. Darunter Bildung, Beschäftigung, Wirtschaft, Gesundheit sowie im Kontext Flucht und Migration.

Ziel

Das Vorhaben setzt Sport in der Entwicklungszusammenarbeit ein, um das Leben von benachteiligten Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern.

Shuafat, Palästinensische Gebiete. Zukunft gestalten – Kinder und Jugendliche sind in fast allen Entwicklungsländern die Bevölkerungsmehrheit – und entscheidend für die Zukunft ihres Landes. Sport lehrt soziale Kompetenzen und Werte, vermittelt Alltagsfäh

Vorgehensweise

In einem breiten Netzwerk mit Partner*innen sowie lokalen und internationalen Organisationen, zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, Sportverbänden, Unternehmen und der Wissenschaft setzt das Vorhaben gemeinsam mit den Partnerländern diverse Projekte um. Zu den übergeordneten Partnern gehören der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Fußball-Bund e.V. (DFB) und die Deutsche Sporthochschule (DSHS) in Köln.

Das Vorhaben bildet Trainer*innen aus, investiert in langfristig genutzte Sportinfrastruktur wie Sportplätze und Sportzentren und setzt sich für fair und nachhaltig produzierte Sportbekleidung  ein. Zudem schafft es Lernfelder für Kinder und Jugendliche und verbessert mit Aus- und Weiterbildungen ihre Perspektiven.

Zentraler Bestandteil ist die Entwicklung von Trainingshandbüchern. Sie beschreiben die Methodik und unterstützen lokale Trainer*innen und Lehrkräfte, diese anzuwenden. Um den Ansatz an die Bedingungen jedes Landes anzupassen, arbeitet das Vorhaben mit Partner*innen vor Ort zusammen. Die Handbücher beinhalten zahlreiche Beispiele für Trainingseinheiten in unterschiedlichen Sportarten – aufbereitet für die verschiedenen Altersgruppen und aufgeteilt nach sport- und sozialpädagogischen Themen.

Weitere Schwerpunkte sind die inhaltliche und strategische Politikberatung, die Weiterentwicklung des deutschen Beitrags mit langfristiger nationaler und internationaler Positionierung, die wissenschaftliche Begleitung sowie Monitoring und Evaluation, um Erfahrungen aufzuarbeiten und Wirksamkeit zu messen.  

Wirkungen

Bis September 2019 hat das Vorhaben mehr als eine Million Kinder und Jugendliche in 37 Ländern in über 50 Projekten erreicht, rund 7.000 Trainer*innen geschult und allein in Afrika 133 Sportplätze gebaut und modernisiert.

Zu den Schwerpunkten ab Oktober 2019 gehören die folgenden Partnerländer:

Indonesien: In Indonesien kommt Sport zum Einsatz, damit Schüler*innen mit Hilfe von Fußball positive Werte und Life Skills erlernen. Geschulte Trainer*innen und Lehrerkräfte geben Fußballtrainings für Mädchen und Jungen und thematisieren auch Themen wie Gesundheit und Gewaltprävention.

Kolumbien: Die friedliche Lösung von Konflikten, Gewaltprävention und die Reintegration von Binnenvertriebenen   stehen in Kolumbien im Fokus. Mit einem speziell entwickelten Handbuch wird dort gesellschaftliche Aussöhnung durch Sport unterstützt. Bislang sind 1.500 Trainer*innen sowie Sozialarbeiter*innen darin ausgebildet. Sie haben etwa 90.000 Kinder und Jugendliche erreicht.

Marokko: In Marokko sind bereits erste Trainer*innen ausgebildet. Sie haben sich auf Basketball, Fußball und Martial Arts spezialisiert und kommen aus Gemeinden mit besonders hohem Migrationsanteil. Dort fördert das Projekt mit Partnern vor Ort den Zugang von Migrant*innen, Flüchtlingen  und rückkehrenden Marokkaner*innen zu Integrationsangeboten.

Tunesien: Der Sportansatz fördert in Tunesien an verschiedenen Stellen die Kompetenzvermittlung und Berufsorientierung bei jungen Erwachsenen. Über die Angebote im Bereich Sport für Entwicklung werden ihnen wichtige persönliche und berufsrelevante Fähigkeiten vermittelt.

Uganda: In Uganda liegt der Schwerpunkt auf Leichtathletik. Das dortige Projekt fördert benachteiligte Kinder und junge Menschen in Disziplinen wie Laufen, Springen und Werfen sowie in traditionellen Sportarten. Die Trainer*innen thematisieren dabei Lebenskompetenzen   , Gesundheit und sozialen Zusammenhalt. Ein besonderer Schwerpunkt sind dabei Kinder und Jugendliche mit Behinderung.

Westbalkan: Im Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Serbien) wird Sport als soziales Lernfeld eingesetzt, um die nachbarschaftliche Verständigung zu fördern. Das Projekt entwickelt dafür gemeinsam mit Lehr*innen, Trainer*innen und weiteren Multiplikator*innen die diesbezüglichen Kompetenzen junger Menschen und reflektiert mit ihnen gesellschaftliche Themen.

Um Sport für Entwicklung noch breiter in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu verankern, berät das Vorhaben auf Nachfrage über die oben genannten Fokusländer hinaus interessierte EZ-Projekte sowie Partner des Sports.

Salvador da Bahía, Brasilien. Alle für einen – Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit vermittelt über Sport und Bewegung Life Skills und regt Lernprozesse zu Themen wie Umwelt, Geschlechtergerechtigkeit oder Gesundheit an. Sport motiviert Kinder und Juge

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