Sport für Entwicklung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Sektorvorhaben „Sport für Entwicklung“
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Palästinensische Gebiete
Politischer Träger: Palästinensisches Arbeitsministerium
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2018
Ausgangssituation
Andauernde Konflikte und regionale Fragmentierung in den Palästinensischen Gebieten wirken sich negativ auf das Bildungssystem und die wirtschaftliche Entwicklung der Region aus. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 40 Prozent sehr hoch. Mangelnde Bildungsmöglichkeiten und fehlende Informationen über den Arbeitsmarkt erschweren den Jugendlichen einen Berufseinstieg. Gerade bei marginalisierten Jugendlichen ist berufliche Bildung zudem wenig anerkannt. Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigungsförderung ist deshalb ein Schwerpunktthema der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in den Palästinensischen Gebieten.
Um das Potenzial von Sport für entwicklungspolitische Ziele zu nutzen, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2013 die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt, das Projekt „Sport für Entwicklung“ umzusetzen. Sport wird darin als Instrument eingesetzt, um die Attraktivität von Berufsbildung zu fördern und die Chancen von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Ziel
Die Arbeitsmarktbefähigung Jugendlicher in den Palästinensischen Gebieten, und damit indirekt die wirtschaftliche Entwicklung der Region, ist durch Aktivitäten im Rahmen von „Sport für Entwicklung“ verbessert.
Vorgehensweise
„Sport für Entwicklung“ arbeitet in den Palästinensischen Gebieten eng mit dem Vorhaben „Förderung von Berufsbildung und Arbeitsmarkt“ (TEP) zusammen.
Über sportliche Aktivitäten werden personale und sozialen Kompetenzen vermittelt und eine positive Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Dies trägt zur Arbeitsmarktbefähigung und damit indirekt zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Palästinensischen Gebieten bei. Durch Berufsinformationen bei Sportveranstaltungen sowie durch die Einbindung von „Sport für Entwicklung“ in Berufsbildungsangebote werden die Akzeptanz und das Interesse an beruflicher Bildung bei Jugendlichen erhöht.
Unter Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen und der Privatwirtschaft wird in Sport- und Berufsbildungscamps für berufliche Bildung geworben und die Jugendlichen werden in ihrer beruflichen Entscheidungsfindung unterstützt. Besondere Aufmerksamkeit ist Jugendlichen aus marginalisierten Randgruppen gewidmet, um ihnen Möglichkeiten beruflicher Bildungsangebote zu eröffnen und sie über ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu informieren.
In Workshops werden Trainerinnen und Trainer sowie Absolventinnen und Absolventen sportwissenschaftlicher Studiengänge in sportpädagogischen Methoden für „Sport für Entwicklung“ ausgebildet, beispielsweise zur Vermittlung sozialer Kompetenzen und im gewaltfreien Umgang mit Konflikten.
Um die Attraktivität von Berufsschulen für Jugendliche zu erhöhen, wird gemeinsam mit lokalen Partnern die Integration von Sportkursen mit dem Ansatz „Sport für Entwicklung“ vorangebracht, in ausgewählten Berufsschulzentren in Ostjerusalem und im Westjordanland. Gleichzeitig werden Sportplätze instand gesetzt.
Bei Jugendfußballturnieren werden berufliche Bildungsangebote beworben und handwerkliche Berufe praxisnah vorgestellt.