Anpassung an den Klimawandel in der nationalen und lokalen Entwicklungsplanung II
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel in der nationalen und lokalen Entwicklungsplanung II
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Bangladesch
Politischer Träger: Die Planungskommission, das Planungsministerium und die Regierung der Volksrepublik Bangladesch
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2023
Ausgangssituation
Bangladesch liegt im Delta der drei großen Flüsse Padma, Jamuna-Brahmaputra und Meghna und zählt mehr als 160 Millionen Einwohner. Es gehört zu den 12 am dichtesten bevölkerten Ländern der Welt. Mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 7,86 Prozent im Jahr 2018 ist Bangladesch auf einem guten Weg, seinen Status als eines der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) hinter sich zu lassen. Gleichzeitig ist es jedoch auch eines der Länder, die am stärksten durch den Klimawandel bedroht sind (Platz 160 von 181 im Vulnerabilitätsindex ND-GAIN). Wenn sich die Prognosen zum Klimawandel als richtig erweisen, könnte sich die positive Entwicklung von Bangladesch mittelfristig umkehren. Der Meeresspiegel im Golf von Bengalen wird bis 2050 voraussichtlich um 30 bis 45 Zentimeter ansteigen. Dies würde in Bangladesch zu einem Flächenverlust von mehr als einem Zehntel und zur Binnenvertreibung von 10 bis 30 Millionen Menschen führen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen und angesichts des begrenzten öffentlichen Investitionskapitals dafür zu sorgen, dass die Mittel effektiv für die am stärksten gefährdeten Sektoren und Regionen bereitgestellt werden, müssen die Akteure auf der nationalen und auf der lokalen Ebene ganzheitliche Strategien entwickeln. Derzeit wird bei den Investitionen in die öffentliche Infrastruktur der Faktor Klimaresilienz noch nicht systematisch berücksichtigt. Außerdem wurde festgestellt, dass die Akteure auf der nationalen Ebene bei der strategischen und operativen Planung die verfügbaren Klimarisiko- und Vulnerabilitätsinformationen noch nicht optimal nutzen. Die betreffenden Kompetenzen müssen verbessert werden, damit bei öffentlichen Investitionsprojekten wie auch in der nationalen Entwicklungsplanung künftig systematisch auf Klimaresilienz geachtet wird.
Ziel
Die Planungskommission, das Planungsministerium und die Regierung der Volksrepublik Bangladesch beziehen verstärkt Klimarisikoinformationen in ihre Planungs- und Abwägungsprozesse ein, um die Klimaresilienz der öffentlichen Investitionen zu steigern.
Vorgehensweise
Das Projekt soll dazu beitragen, dass die extrem gefährdeten Bevölkerungsgruppen in den Städten von Bangladesch bis 2020 klimaresilienter werden. Dafür werden zum einen die zuständigen Akteure dabei unterstützt, systematisch zu erwägen, welche Konsequenzen die Folgen des Klimawandels für die Entwicklungs- und Investitionsplanung haben, und zum anderen wird eine bessere Verfügbarkeit und Nutzung von Geodaten gefördert. Es ist damit ein ausdrückliches Projektziel, dass bei einer größeren Zahl an Investitionsprojekten künftig auch die Klimarisiken berücksichtigt werden. Damit der Anteil der durch die Folgen des Klimawandels gefährdeten Bevölkerung sinkt, stärkt das Vorhaben in den Planungs- und Abwägungsprozessen eine an klimawandelbezogenen Fakten orientierte Entscheidungsfindung.