Dreieckskooperation Mexiko, Guatemala, Honduras, Deutschland: Förderung von klein- und mittelständischen Lieferanten durch die Plattform ANTAD.biz und ihre Umweltkomponente
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Regionaler Fonds zur Förderung der Dreieckskooperation in Lateinamerika und der Karibik – Einzelmaßnahme: Förderung von klein- und mittelständischen Lieferanten durch die Plattform ANTAD.biz und ihre Umweltkomponente
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Guatemala und Honduras (Empfängerländer), Mexiko (Partnerland)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2017
Ausgangssituation
Wirtschaftliche Entwicklung ist auch in Zentralamerika ein Schlüssel zur Armutsbekämpfung. Vor allem Klein- und Mittelunternehmen (KMU) geben vielen Menschen in der Region ein Einkommen. Umweltschonende Produktionsmethoden sind jedoch noch wenig verbreitet.
Guatemala hat in seinem jüngsten nationalen Entwicklungsplan grüne Wirtschaft, technologische Innovation und mehr Wettbewerbsfähigkeit als strategische Motoren für mehr Wachstum und weniger Armut und Ungleichheit ausgemacht. Das Nachbarland Honduras setzt ebenfalls auf mehr Wettbewerbsfähigkeit und den produktiven Sektor, mit besonderer Unterstützung für Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen.
Der mexikanische Einzelhandelsverband (ANTAD) betreibt eine virtuelle Plattform mit angeschlossener Datenbank für Supermärkte, Kaufhäuser und Lieferanten. Die Internetplattform ANTAD.biz erleichtert es auch KMU, ihre Produkte zu vermarkten und Einkäufern anzubieten. 2014 erweiterten der Verband und die GIZ ANTAD.biz um eine Umweltkomponente: Sie bietet den Unternehmen ein Instrument an, mit dem sie ihr Wissen und ihre Leistungsfähigkeit bei Umweltschutz und Ressourceneffizienz selbst bewerten können. Bei Bedarf erhalten die Unternehmen auch Verbesserungsangebote wie maßgeschneiderte Beratungen oder Weiterbildungen.
Ziel
Klein- und Mittelunternehmen aus Guatemala und Honduras haben über die virtuelle Plattform ANTAD.biz Zugang zum attraktiven mexikanischen Markt. Ihre Position innerhalb der Wertschöpfungskette ist gestärkt und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Die Unternehmen beginnen, Güter und Dienstleistungen umweltfreundlicher zu produzieren, was die nachhaltige Entwicklung in der Region stärkt.
Vorgehensweise
Innerhalb von zwei Jahren werden mindestens 450 Firmen aus Guatemala und Honduras bei ANTAD.biz aufgenommen und die Umweltkomponente nutzen. Die GIZ und ANTAD arbeiten dabei eng mit dem honduranischen Rat der Privatwirtschaft (COHEP), der Handelskammer von Tegucigalpa (CCIT) und der guatemaltekischen Industriekammer (CIG) zusammen.
Die Projektpartner unterstützen die Firmen bei der Erstellung ihrer Website für die Internetplattform. Sie helfen den neuen Teilnehmern bei der Beantwortung des Fragebogens zur Umweltdiagnose: Die Unternehmen erhalten so eine Einschätzung, wie umweltverträglich sie aktuell wirtschaften, beispielsweise in punkto Energie- und Wasserverbrauch oder Recycling. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer Empfehlungen für Zertifizierungen oder Fortbildungsangebote zum betrieblichen Umweltmanagement. Die Beurteilung orientiert sich an internationalen Standards sowie an den Nachhaltigkeitskriterien großer Einkäufer. Die Firmen werden für die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten für die Unternehmensstrategie und die Vermarktung ihrer Produkte sensibilisiert.
Das Projekt baut die Leistungsfähigkeit der Kammern und Verbände in den beiden Ländern so aus, dass sie selbstständig landeseigene Eintrittsportale für ANTAD.biz entwerfen sowie ihre Mitgliedsfirmen beim Umgang mit der Website betreuen können. Die Institutionen erweitern so ihr Angebot und ihren Service, mit besonderem Fokus auf der umweltgerechten Entwicklung der Unternehmen.
Die Dreieckskooperation nutzt vorhandene erfolgreiche Zusammenarbeit: beispielsweise mit dem regionalen Lateinamerikanischen Supermarkt-Verband (ALAS) und der Kooperationsplattform Lateinamerika Nord (KOPLAN), die die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aufbaut.
Das Projekt will umweltverträglich arbeitenden KMU Impulse geben und dadurch zu nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung und Armutsreduzierung in der Region beitragen.