Unterstützung der ländlichen Bevölkerung nach Ausbruch des Vulkans Sinabung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung der ländlichen Bevölkerung nach Ausbruch des Vulkans Sinabung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)
Land: Indonesien
Politischer Träger: Landwirtschaftsministerium
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2015
Ausgangssituation
Der 2.460 Meter hohe Vulkan Sinabung liegt im Norden auf der Insel Sumatra und hat über 400 Jahre geruht. Seit August 2010 ereignete sich eine in unregelmäßigen Abständen auftretende Serie von Eruptionen in zunehmend kürzeren Intervallen und mit starker Lavaströmung. Die Anwohner flüchteten aufgrund wiederholter Eruptionen im Oktober 2014 aus den betroffenen Gebieten. Die landwirtschaftlichen Flächen ließen sich durch die Ascheablagerungen nicht mehr bestellen; es kam zu Versorgungsengpässen mit Lebensmitteln. Laut Landwirtschaftsministeriums betrifft dies etwa 7.846 Hektar Produktions- und Ackerfläche. Der gesamte Produktionsverlust beträgt insgesamt 8,1 Milliarden Euro.
Durch den Vulkanausbruch und seine Folgen sind die Lebensgrundlagen von über 30.000 Menschen bedroht. Die Flüchtlinge halten sich in Flüchtlingslagern oder bei Verwandten auf und sind auf die Unterstützung der Regierung oder der Familie angewiesen. Teilweise leben bis zu vier Familien in kleinen Behelfsunterkünften mit unzureichenden Sanitäreinrichtungen. Die überwiegende Mehrzahl der Flüchtlinge sind Subsistenzlandwirte, die ihre Einkommensquelle verloren haben. Laut lokalen Behörden war bereits vor der letzten Flüchtlingswelle ein zunehmender Nährstoffmangel bei der betroffenen Bevölkerung und Mangelernährung zu beobachten. Die Ernährungssicherheit der geflohenen Bevölkerung ist akut gefährdet.
Ziel
Die Ernährungssicherheit der vom Vulkanausbruch betroffenen Bevölkerungsgruppe ist durch den Zugang zu ausreichenden Nahrungsmitteln erhöht. Die Familien verfügen über das Know-how, ihre landwirtschaftlichen Erträge zu erhöhen.
Vorgehensweise
Während der Projektlaufzeit erhalten die Flüchtlinge zweimal pro Woche nährstoffangereicherte Lebensmittel als kurzfristige Nahrungsmittelhilfe. Gleichzeitig erhalten die kleinbäuerlichen Familien in zwei Gebieten, in denen sie sich neu angesiedelt haben, landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel. In landwirtschaftlichen Schulungen und Beratungen lernen die Kleinbauern und Bäuerinnen, wie sie ihre Ackerflächen nachhaltig bewirtschaften können und dabei hohe Erträge erzielen.