Emissionsreduktion im Transportkältesektor
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Emissionsreduktion im Transportkältesektor durch Einführung innovativer Logistik- und Versorgungsstrukturen in Südafrika
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Südafrika
Politischer Träger: Department of Trade and Industry (DTI)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2017
Ausgangssituation
Südafrikas Wirtschaft hängt weitgehend von Landwirtschaft und Handel ab – zwei Bereiche, in denen Verkehr eine wichtige Rolle spielt. Der Transport und die Verteilung von gekühlten Waren tragen dabei wesentlich zur Bilanz der Treibhausgasemissionen von Kühlketten bei. Kältemaschinen und Lkw-Motoren verbrauchen Kraftstoff und verursachen Emissionen in Form von CO2. Des Weiteren tragen die Kältemittel in den etwa 14.000 Lkws und Anhängern, die im südafrikanischen Kühltransportsektor eingesetzt werden, zur Klimaerwärmung bei. Bei den derzeit eingesetzten Kältemitteln handelt es sich hauptsächlich um Fluorkohlenwasserstoffe, die zwar im Gegensatz zu den Fluorchlorkohlenwasserstoffen nicht die Ozonschicht zerstören, aber zum größten Teil stark zum Treibhauseffekt beitragen.
Ohne gegensteuernde Maßnahmen würden die Emissionen aus Kühltransporten in Südafrika von derzeit 2 Millionen Tonnen CO2e (CO2-Äquivalent) auf über 5 Millionen Tonnen CO2e im Jahr 2020 ansteigen.
Ziel
Durch die Umstellung auf natürliche Kältemittel, die Reduzierung des Energieverbrauchs von Kühlfahrzeugen sowie durch die Optimierung von Betriebsabläufen werden im Kühltransportsektor weniger klimaschädliche Emissionen freigesetzt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt das südafrikanische Handels- und Industrieministerium dabei, die nachhaltige Entwicklung des Kühltransportsektors zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren in Südafrika sowie mit Unterstützung durch das Consultingunternehmen HEAT wurden Empfehlungen formuliert, die zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen können. Diese Vorschläge wurden mit den Stakeholdern diskutiert und werden derzeit in Pilotmaßnahmen umgesetzt.
Wirkung
Das Vorhaben hat einen Steuerkreis eingerichtet, zu dem Delegierte der südafrikanischen Regierung (Vertreter des Handels- und Industrieministeriums, des Umweltministeriums und des Verkehrsministeriums) sowie der Industrie gehören. Der Steuerkreis begleitet die Umsetzung der zentralen Projektaktivitäten:
- Bau einer Testhalle und Entwicklung eines Teststandards in Südafrika. In vielen Ländern werden Testkammern genutzt, um die Isolationsfähigkeit von Kühlfahrzeugen sowie die Leistungsfähigkeit von Kühlaggregaten anhand standardisierter Testverfahren zu ermitteln. Durch die Errichtung einer solchen Testhalle, mit Unterstützung des Consultingunternehmens Cemafroid, kann die thermische Effizienz von Kühlfahrzeugen in Südafrika erstmals gemessen und gezielt optimiert werden.
- Verbesserung der Isolationsleistung von Kühlfahrzeugen und Einführung eines Zertifizierungssystems. Ziel ist es, die südafrikanischen Fahrzeughersteller durch Know-how-Transfer bei der Entwicklung und Herstellung von Neufahrzeugen unterstützen, sodass die Anforderungen der zukünftigen nationalen Standards erfüllt werden können. Die Entwicklung eines Zertifierungs- und Auditsystems soll derzeit noch vorhandene Quatlitätsschwankungen beseitigen.
- Entwicklung einer Transportkälteanlage mit natürlichen Kältemitteln. In Zusammenarbeit mit dem einzigen südafrikanischen Hersteller von Transportkältesystemen wurde ein mit Kohlenwasserstoff (Propoan) betriebener Prototyp entwickelt und ein umfangreiches Sicherheitskonzept für dessen Einsatz entworfen. Bis Frühjahr 2017 wird ein Feldtest durchgeführt.
- Schulungen für Kältetechnik und Kühllogistik. Um die Einführung der neuen Technologien zu unterstützen, werden Inhalte für Weiterbildungen erarbeitet und den relevanten Akteuren in Politik und Industrie in regionalen Workshops vermittelt.