Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung (SOFII)
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung (SOFII)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Marokko
Politischer Partner: SDem Regierungschef unterstehende Dienststellen
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2023
Ausgangssituation
Seit der Verabschiedung der neuen marokkanischen Verfassung im Jahr 2011 hat Marokko eine Reihe von ehrgeizigen Reformen eingeleitet. Die marokkanische Gesellschaft entwickelt sich zunehmend zu einer Bürgergesellschaft und wird sich allmählich der Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit sowie eines transparenten, unparteiischen und effizienten Justizsystems bewusst.
Damit der Reformprozess erfolgreich vorangetrieben werden kann, sind das Justizsystem wie auch andere öffentliche Institutionen auf aktive Unterstützung angewiesen, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Es wurden bereits verschiedene Anstrengungen zur Planung und Durchführung von Reformprojekten unternommen. Entscheidend ist, das diese Reformbemühungen fortgesetzt und gleichzeitig laufend innovative Projektmanagement-Strategien zur Steigerung von Flexibilität und Effizienz eingeführt werden.
Ziel
Der Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung in Marokko fördert innovative Initiativen zur Verbesserung und bedarfsgerechten sowie bürgernahen Gestaltung von öffentlichen Dienstleistungen.
Vorgehensweise
Seit 2011 hat der Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung in Marokko große Erfolge bei der Unterstützung von marokkanischen Institutionen erzielt. So hat das Projekt hat ein breites Spektrum an sozialen und wirtschaftlichen Reformen begleitet, die unter anderem auf die Verbesserung des Geschäftsklimas, einen besseren Zugang zur Verwaltung, die Förderung des Datenschutzes und die Integration von Migrant*innen ausgerichtet waren.
In der laufenden Projektphase wird der Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung in enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen umgesetzt, die direkt dem Regierungschef unterstehen. Dazu fördert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mehrere Projekte, die von verschiedenen öffentlichen Institutionen vorgeschlagen werden und bei denen die Bürger*innen des Landes im Mittelpunkt des Reformprozesses stehen. Der Fonds unterstützt seine Partner bei dem Aufbau der Kapazitäten, die benötigt werden, um transparentere öffentliche Dienstleistungen anzubieten und die umgesetzten Reformen besser zu kommunizieren und zu managen.
Der Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung in Marokko ist ein innovatives Instrument, bei dem Flexibilität und Schnelligkeit im Vordergrund stehen – die Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse der Partner zählt zu den besonderen Stärken des Projekts. Zu Beginn einer neuen Projektphase werden Ministerien und andere öffentliche Einrichtungen dazu aufgefordert, Projekte vorzuschlagen, die sich für eine Förderung durch den Fonds eignen. Der Lenkungsausschuss prüft, welche Projekte am besten zu den Schwerpunkten der Regierung und den Zielen des Fonds passen und ein möglichst großes Potenzial für Upscaling und die Integration von innovativen Konzepten bieten. Auf der Grundlage dieser Prüfung trifft der Lenkungsausschuss eine entsprechende Vorauswahl.
Außerdem leistet der Lenkungsausschuss technische und finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung der ausgewählten Projekte. Die angebotene Förderung kann auf verschiedenen Stufen erfolgen, zum Beispiel bei der Feinabstimmung des Projektdesigns, der Kommunikation mit bestimmten Zielgruppen, dem Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Akteuren oder bei der Vernetzung mit nationalen und internationalen Institutionen. Die dem Regierungschef unterstehenden Dienststellen sorgen dafür, dass die Projekte den Schwerpunkten der Regierung entsprechen. Außerdem übernehmen sie die Projektabstimmung sowie die Kommunikation auf nationaler Ebene.
Der Fonds für ordnungs- und strukturpolitische Beratung in Marokko fördert derzeit Projekte von vier öffentlichen Institutionen:
1. ANLCA: marokkanische Agentur zur Bekämpfung des Analphabetismus.
2. ONDE: marokkanische Beobachtungsstelle für Kinderrechte.
3. OFPPT: öffentliches Fort- und Weiterbildungsinstitut
4. APDN: staatliche Stelle, die Anreize für die wirtschaftliche Entwicklung im Norden des Landes setzt und die Region fördert.
Wirkungen
ANLCA
- Produktion einer Fernsehserie mit 30 Alphabetisierungskursen, um ein breites (und jüngeres) Publikum zu erreichen.
- Unterstützung der Agentur bei der Durchführung ihrer Aufgaben auf regionaler Ebene sowie bei der Gestaltung von Bildungsangeboten für die rund 8,6 Millionen Analphabet*innen in Marokko; dazu werden 72 neu eingestellte Regionaldirektoren und Beauftragte der Agentur geschult.
ONDE
- Verbesserung des Zugangs zu Daten und Analysen über die Lebensverhältnisse von Kindern in Marokko für Ministerien, die Zivilgesellschaft und Bürger*innen.
- Beitrag zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention.
OFPPT
- Entwicklung von vier neuen Ausbildungsgängen im Pflegebereich, die der Öffentlichkeit angeboten werden sollen.
- Über 60 Prozent der in Ausbildung befindlichen Jugendlichen erhalten einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt.
- Unterstützung von gefährdeten Personen bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und ihres Zugangs zu Pflegeleistungen.
APDN
- Mithilfe eines bedarfsgerechten Informationssystems sollen Projektdaten effizienter und transparenter verwaltet werden.
- Die Bürger*innen sollen besser auf die Daten von APDN-Projekten zugreifen können, die in ihrer Region durchgeführt werden.