Strategische Beiträge zum Reformprozess der beruflichen Bildung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Strategische Beiträge zur Reform der beruflichen Bildung in Paraguay
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Paraguay
Politischer Träger: Ministerio de Educación y Ciencias
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2018
Ausgangssituation
Trotz einer insgesamt positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Jahren ist das agrarisch geprägte Paraguay weiterhin eines der ärmsten Länder Südamerikas. Der gewerblich-industrielle Sektor entwickelt sich nur langsam. Der Anteil ausländischer Direktinvestitionen wächst jedoch, wodurch auch die Nachfrage nach Fachkräften steigt. Das Berufsbildungssystem kann diesen Bedarf der Unternehmen jedoch weder qualitativ noch quantitativdecken.
Die von der Regierung begonnene Reform des Arbeitsmarktsektors unter dem Leitbild „Weiterbildung für den Arbeitsmarkt“ hat zu einer neuen Kooperationsform zwischen Bildungs- und Arbeitsministerium geführt. Initiativen werden nun gemeinsam, und mit Beteiligung maßgeblicher Akteure der Zivilgesellschaft und des Privatsektors, geplant– auch eine radikale Neuerung für den Privatsektor, der so stärker in der Verantwortung ist.
Ziel
Inhaltliche, personelle und organisatorische Voraussetzungen für eine bedarfsorientierte, kooperative Berufsbildung in der Mechatroniksparte sind geschaffen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt die paraguayische Regierung dabei, eine kompetenzbasierte Berufsausbildung einzuführen. Ein am dualen Berufsbildungssystem orientiertes und an die lokalen Gegebenheiten angepasstes, kooperatives Ausbildungsmodell wird dafür entwickelt und erprobt. Das Vorhaben unterstützt dieses Vorgehen, in enger Kooperation mit der lokalen und der deutschen Wirtschaft.
Pilotversuche verdeutlichen Machbarkeit und Vorteile kooperativer beruflicher Bildung. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden aufbereitet und in den politischen Dialog zur Reform des Berufsbildungssystems eingebracht.
Wirkung
Der erste paraguayische Ausbildungsgang dualer, kompetenzbasierter Berufsbildung wird Anfang 2018 zertifiziert. Maßgebliche staatliche Stellen wurden durch die Ergebnisse überzeugt, das kooperative Berufsbildungsmodell zu fördern und auf andere Berufsfelder zu erweitern. Bildungs- und Arbeitsministerium gehen deshalb inzwischen konzertiert vor und kooperieren mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Industrie und Unternehmen sind durch das erfolgreiche Beispiel der Maßnahme motiviert, eigene Bemühungen und Investitionen in berufliche Ausbildung zur Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. 47 Dozenten in 3 Berufsschulen und 15 Ausbilder in Betrieben setzen ihre neuen Kompetenzen ein. 57 Jugendliche werden an den Berufsschulen ausgebildet.