Kleine und mittlere Unternehmen fördern

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: KMU-Sektorentwicklung in Sri Lanka
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Sri Lanka
Politischer Träger: Ministry of Finance
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2019

Ausgangssituation

Die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist für die sri-lankische Regierung eine wichtige Säule der sozioökonomischen Entwicklung des Landes. Bislang waren KMU oft nur unzureichend in nationale und internationale Wirtschaftskreisläufe eingebunden, vor allem im Norden und Osten der Insel. Unterstützung und öffentliche Dienstleistungen für Unternehmen sind in der Regel nur in der Westprovinz verfügbar. Dies hat negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und ökologische Nachhaltigkeit der wenigen Unternehmen im Norden und Osten des Landes. Die Zahl der Gründungen ist daher gering, und es gibt wenig Anreize für Innovationen.

Ziel

KMU in Sri Lanka haben besseren Zugang zu lokalen und internationalen Märkten. Dadurch steigen die Wettbewerbsfähigkeit, die Einbindung benachteiligter Bevölkerungsgruppen und die ökologische Nachhaltigkeit von KMU im Norden, Nordwesten und Osten Sri Lankas sowie in anderen Wachstumszentren.

Vorgehensweise

Das Projektteam konzentriert sich auf fünf Handlungsfelder.

  • Der Rechtsrahmen für KMUs soll verbessert werden. Eine Umstrukturierung der nationalen Unterstützung für KMU ermöglicht eine bessere Koordinierung der Akteure und berücksichtigt Ansätze zur Stärkung der sozialen Integration.
  • Verbesserte Technologietransfers und besserer Marktzugang sollen die Wirtschaftsleistung von KMU steigern und ihre ökologische Nachhaltigkeit erhöhen.
  • Der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten soll sich für KMU erleichtern. Beispielsweise soll der Zugang zu Agrarversicherungen digital erfolgen. Dadurch können Versicherungsprämien für die Landwirte schneller und kosteneffizienter bearbeitet werden.
  • Das nationale Innovationssystem und Unternehmertum sollen gestärkt werden. Das Projekt entwickelt Maßnahmen, um die Bevölkerung zur Unternehmensgründung zu ermutigen. Dies soll sich positiv auf die soziale Integration auswirken.
  • Das Vorhaben schafft gemeinsam mit den Vorhaben „Berufliche Bildung im Norden und Osten Sri Lankas“ sowie „Unterstützung Nationalpark- und Randzonenmanagement Wilpattu“ Grundlagen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Nationalparks und seiner Einflusszonen, die perspektivisch zur Verbesserung der Wirtschaftslage in der Region beitragen und die Armut der Bevölkerung lindern.

Wirkungen

Das Industrieministerium verabschiedete in Zusammenarbeit mit dem Vorhaben einen Aktionsplan zur Umsetzung des KMU-Förderkonzepts. Die nationalen Ministerien koordinieren jetzt untereinander die Förderung dieser Unternehmen. Das Vorhaben setzt seit März 2017 zwei Bereiche des Aktionsplans um. Eine neue KMU-Behörde (Enterprise Sri Lanka) wurde eingerichtet. Die Rahmenpolitik für die Regionen des Landes wurde vorgestellt.

Das Programm initiierte eine Kooperation zwischen Sri Lanka und Vietnam (Süd-Süd-Dialog). Vietnam hat eine ähnliche Reform bereits erfolgreich umgesetzt. Der Dialog unterstützt Wissensaustausch zwischen den Ländern und fördert die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Das Projekt und seine Partner identifizierten Produkte mit besonders hohem Vermarktungspotenzial in internationalen Märkten und mit entsprechend sicheren Kunden. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Api Jamu GmbH, einem deutschen Importunternehmen für verarbeitete Bio-Produkte wie Jackfruits (eine Tropenfrucht). Ein weiteres Beispiel ist die Arbeit mit der Meris GmbH, einem deutsch-schweizerischen Bio-Gewürzhändler. Im Rahmen dieser öffentlich-privaten Partnerschaften erhalten 100 Unternehmen aus Sri Lanka eine EU-Biozertifizierung und können so ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihr Ressourcenmanagement verbessern. Durch diese Maßnahmen erhalten die sri-lankischen KMU und Kleinstunternehmen Marktzugang zur Europäischen Union. 

Im Rahmen der vom Programm etablierten intensiven Zusammenarbeit mit dem sri-lankischen Unternehmen Hatch Works, das sich der Neudefinition und Zukunft der Arbeit verschrieben hat, wurde gemeinsam mit dem ebenfalls vom Programm unterstützten Yarl IT Hub das Hatch Kalam gegründet. In dem Co-Working Space, also gewissermaßen ein Gemeinschaftsbüro, können junge Unternehmer*innen arbeiten und sich vernetzen.