Kooperation mit dem Privatsektor
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Programm zur Unterstützung des Gesundheitssektors in Tansania – Handlungsfeld: Kooperation mit dem Privatsektor
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tansania
Politischer Träger: Ministry of Health and Social Welfare
Gesamtlaufzeit: 2003 bis 2016
Ausgangssituation
Die bedeutende Rolle des Privatsektors für Tansanias Gesundheitssystem ist allgemein anerkannt. Mehr als ein Viertel aller Gesundheitsdienstleistungen wird von privaten Anbietern erbracht, mehrheitlich von religiösen Einrichtungen. Fehlender Austausch und Kooperation zwischen öffentlichem und privatem Sektor verhindern die Verbesserung des Angebots und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen durch öffentlich-private Partnerschaften. Für die Wirksamkeit solcher Partnerschaften sind ein regelmäßiger Dialog und systematische Vernetzung unabdingbar.
Ziel
Verbesserte Kooperation zwischen staatlichem und privatem Sektor leistet einen Beitrag zum verbesserten Zugang zu qualitativ angemessenen Gesundheitsdienstleistungen, vor allem in ländlichen Gegenden.
Vorgehensweise
In Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungspartnern unterstützt das Vorhaben das tansanische Ministerium für Gesundheit und Soziale Wohlfahrt in seinem öffentlich-privaten Dialog, der zu wirksamerer Dienstleistungserbringung und verbessertem Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen beitragen soll. Das Programm regt die kontinuierliche Evaluierung und Weiterentwicklung existierender Partnerschaften an. Ein Beispiel hierfür sind Dienstleistungsverträge zwischen privaten Krankenhäusern und lokaler Verwaltung, die schwangeren Frauen und Kindern unter 5 Jahren kostenlosen Zugang zum Leistungsangebot privater Krankenhäuser durch Regierungszuschüsse ermöglichen.
Das Programm fördert außerdem Investitionen in Gesundheit durch die Privatwirtschaft. Partnerschaften ermöglichen Gesundheitsförderung und soziale Absicherung im Krankheitsfall für Angestellte und ihre Familien sowie für den informellen Sektor.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Das Public Private Health Forum, das vom Vorhaben mitentwickelt wurde, bietet seit April 2014 erstmals eine institutionalisierte Plattform für Dialog und Austausch von privaten und öffentlichen Akteuren des Gesundheitssektors.
In den Projektregionen Tanga, Mbeya und Lindi wurden 28 Dienstleistungsverträge unterzeichnet. Schwangere Frauen und Kinder unter 5 Jahren, die nicht in der Nähe öffentlicher Krankenhäuser leben, können dadurch vermehrt die Leistungen der privaten Krankenhäuser in ihrer Nähe in Anspruch nehmen.
Über 30.000 Arbeiter des informellen Sektors und ihre Familien wurden mit Unterstützung von Privatunternehmen in den gemeindebasierten Gesundheitsfonds aufgenommen und so vor finanziellen Risiken im Krankheitsfall geschützt.