Trägerförderung von Wasser- und Abwasserunternehmen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung der Entwicklung des Wassersektors –Trägerförderung von Wasser- und Abwasserunternehmen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tansania
Politischer Träger: Ministry of Water
Gesamtlaufzeit: 2004 bis 2016
Ausgangssituation
Der Reformprozess des tansanischen Wassersektors verläuft langsam. Obwohl die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen verabschiedet sind, mangelt es bei Regierungsinstitutionen, Wasser- und Sanitärversorgungsunternehmen und Wasserwirtschaftsverwaltungen oft an der Fähigkeit, die Reformen umzusetzen. Maßnahmen, die die Fähigkeit der Akteure zur eigenständigen Umsetzung der Reformen stärken (Capacity Development), sind deshalb von großer Bedeutung. Die Nachfrage des Wasserministeriums (MoW) und anderer Institutionen im Wassersektor nach Beratung in diesem Bereich hat zugenommen.
Ziel
Die institutionelle und personelle Leistungsfähigkeit von kommerziellen Wasser- und Abwasserbetrieben ist verbessert.
Vorgehensweise
Das im Rahmen des Programms zur Entwicklung des tansanischen Wassersektors neu entwickelte strategische Rahmenwerk sowie Beurteilungs- und Durchführungsrichtlinien sollen die Leistungsfähigkeit im Sektor stärken. Das Rahmenwerk wurde von allen Stakeholdern anerkannt und dient als Grundlage für Capacity-Devolopment-Maßnahmen. Es soll zudem als integraler Bestandteil in alle Planungsprozesse (Geschäfts-, Budget und Strategiepläne) von Institutionen im Wassersektor einfließen.
Bis 2015 bildet das Projekt landesweit Wasser- und Abwasserunternehmen weiter, gemeinsam mit der Tochterfirma von Hamburg Wasser, Consulaqua, und ihren Partnern Consulting Engineers Salzgitter GmbH (CES) und National Water and Sewerage Corporation of Uganda. Ziel ist ihre Entwicklung zu kommerziell nachhaltigen und an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichteten Unternehmen. Die Trainingsmaßnahmen orientieren sich am Bedarf der einzelnen Versorger: Der Fokus wird von den teilnehmenden Wasserversorgern selbst festgelegt und zielt auf eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit direkt am Arbeitsplatz. Ein in Tansania neuer und vielversprechender Ansatz ist, dass die Wasserversorger sich finanziell an den Maßnahmen beteiligen (zum Beispiel durch die Übernahme von Reisekosten).
Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit dem Water Development and Management Institute (WDMI) zusammen, einem Kompetenzzentrum für die technische Aus- und Weiterbildung und die Durchführung von Forschungs- und Beratungsdiensten im Rahmen der Richtlinien des Wasserministeriums. Das Projekt unterstützt das WDMI darin, eigenständig Studierende auszubilden, um die Nachfrage nach Fachkräften im Wassersektor zu bedienen. Dazu wurde eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurden neue Lehrpläne für Trainingskurse entwickelt und implementiert.
Weiterhin wird der noch junge Verband der Vertreter der Wasserversorger (ATAWAS) gestärkt, um die Wasser- und Abwasserbetriebe in ihrer Arbeit professionell unterstützen zu können.
Eine enge Kooperation von technischer und finanzieller Zusammenarbeit besteht zudem im Rahmen des „7 Towns Urban Upgrading“-Programms (7TUUP) der KfW Entwicklungsbank, bei dem die Wasser- und Sanitärversorgung in sieben bislang unterversorgten Regionalzentren gefördert werden soll.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Bislang wurden insgesamt 90 regionale, städtische und nationale Projekte beraten und bei der Formulierung von Strategien zum Aufbau von Kompetenzen und zur Reduzierung von Wasserverlusten und Steigerung der Einnahmen, aber auch bei der Erstellung von Geschäfts- und Budgetplanungen, unterstützt.