Verantwortliches Unternehmertum für nachhaltige Entwicklung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Zentrum für Kooperation mit dem Privatsektor (CCPS)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) , Schweizerisches Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
Land: Südafrika
Partner: Akteure des Privatsektors, Zivilgesellschaft, Institutionen für Entwicklungsfinanzierung, Fach- oder Handelsorganisationen für den Bio-Handel und verschiedene staatliche Stellen.
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2023

Südafrika. In Kenia wird ein freiwilliges Energieabkommen unterzeichnet. © GIZ

Ausgangssituation

Südafrika gilt als der Wirtschaftsmotor Afrikas. Dennoch steht das Land vor enormen Herausforderungen: Das Wirtschaftswachstum ist gering, Arbeitslosigkeit und Ungleichheit nehmen zu, und die natürlichen Ressourcen werden knapper. Ausschlaggebend für die Wohlfahrt des Landes sind eine wachsende Wirtschaft, eine erfolgreiche soziale Entwicklung, der Schutz der natürlichen Ressourcen und erfolgreiche private Unternehmen. Alle Beteiligten müssen Partnerschaften eingehen, um gemeinsam Wohlstand und Nachhaltigkeit zu erreichen. Dabei gilt es, in Zusammenarbeit mit Unternehmen innovative Lösungen für das Wachstum einer inklusiven Wirtschaft zu entwickeln.

Ziel

Die Privatwirtschaft in Subsahara-Afrika trägt durch verantwortliches wirtschaftliches Handeln zu nachhaltiger Entwicklung bei.

Vorgehensweise

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat in Südafrika das Zentrum für Kooperation mit dem Privatsektor (CCPS) ins Leben gerufen. Als Dachorganisation vereint das Zentrum vier regionale und globale Programme zur Förderung der Zusammenarbeit im Privatsektor:

  • Beschäftigung für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika (Employment for Sustainable Development in Africa, E4D): E4D SA erarbeitet mit dem Privatsektor und anderen Interessengruppen intelligente, nachhaltige Lösungen für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Verband fördert Kleinst- und Kleinunternehmen, entwickelt Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit und unterstützt inklusive Wertschöpfungsketten.
  • Förderprogramm für natürliche Ressourcen (The Natural Resources Stewardship Programme, NatuReS): NatuReS fördert Partnerschaften zwischen der öffentlichen Hand, dem privaten Sektor und der Zivilgesellschaft. Außerdem unterstützt das Programm kollektive Maßnahmen zum Schutz und zur Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, gewährleistet Investitionen in wichtigen Wirtschaftszonen, schafft nachhaltige Arbeitsplätze und schärft das Bewusstsein für die Bedeutung der natürlichen Ressourcen und eine nachhaltige Entwicklung. Hierfür wird wichtigen Institutionen das Wissen vermittelt, das sie für eine praktische politischen Umsetzung benötigen.
  • Initiative „Zugang zum Vorteilsausgleich durch Kapazitätsentwicklung“ (Access Benefit Sharing Capacity Development Initiative) – ABS-konformer Bio-Handel im südlichen Afrika (ABS Compliant Biotrade in Southern Africa, ABioSA): Die vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanzierte und von der GIZ umgesetzte Initiative ABioSA ist ein Multi-Geber-Programm zur Schaffung eines wachstumsstarken und innovativen Bio-Handels, durch den viele Arbeitsplätze entstehen und der den nationalen und internationalen ABS-Vorschriften entspricht. ABioSA unterstützt verschiedene Ziele einer nachhaltigen Entwicklung und sichert durch eine produktive Nutzung der pflanzlichen Biodiversität die Lebensgrundlage der Landbevölkerung.
  • BioInnovation Africa - Fairer Vorteilsausgleich zur Erhaltung der Biodiversität: BioInnovation Africa widmet sich in Zusammenarbeit mit der ABS Capacity Development Initiative (ABS) der Förderung von europäisch-afrikanischen Partnerschaften, die die biologische Vielfalt zur Entwicklung von innovativen Produkten nutzen. Dabei gewährleisten die Partnerschaften einen fairen Vorteilsausgleich und sorgen für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Die Initiative soll den Privatsektor dabei unterstützen, nachhaltige und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaften auf der Grundlage hoher ethischer, sozialer und ökologischer Standards einzugehen.
Südafrika. Rekruten des Ghana Police College nehmen an einem Antikorruptionstraining teil. © GIZ

Wirkungen

E4D ist in Südafrika an acht Partnerschaften beteiligt. In Zusammenarbeit mit Vodacom werden über 16.000 Kleinbauern und Landwirte dabei unterstützt, über eine kostenlose Cloud-basierte Webanwendung und eine mobile Softwarelösung den Einstieg in landwirtschaftliche Lieferketten zu finden. Das Programm vermittelt den Bauern Kontakte zu Agrarunternehmen und bietet ihnen Informationen und Dienstleistungen im Bereich nachhaltige Anbaumethoden. Gemeinsam mit Creative Contracts erprobt E4D ein innovatives Konzept für Arbeitsverträge, bei dem lange, juristisch anspruchsvolle Arbeitsverträge durch Verträge im Comic-Stil ersetzt werden. Bis heute wurden über 3.800 solcher Verträge unterzeichnet.

NatuReS ist in Südafrika an fünf großen Partnerschaften beteiligt. Im ersten Jahr hat die Initiative die Auswirkungen der Wasserversorgungssicherheit auf die Wirtschaft modelliert. Darüber hinaus hat sie die Entwicklung von Standardverfahren zur Gewährleistung der Wasserversorgung in 27 Industrieparks und 16 Sonderwirtschaftszonen unterstützt. Im Rahmen der uMhlathuze Water Stewardship Partnership (UWASP) wurde ein Wirtschaftskreislaufprojekt zur Umwandlung von Altfasern in Mulch durchgeführt. Darüber hinaus hat NatuReS eine Reihe von Interessengruppen in der Region Chlathuze über die Bewirtschaftung von Staudämmen informiert, um die Resilienz in der Bewirtschaftung der Wasserressourcen zu erhöhen.

Das ABioSA-Programm hat zehn kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus dem Bio-Handel sowie Organisationen der Unternehmensförderung (BSOs) im Rahmen eines Projekts zu Innovation und Wachstum finanziell unterstützt. Weitere 21 KMU und Genossenschaften mit einem Produktangebot, das entweder bereits ABS-konform ist oder innerhalb der Projektlaufzeit die Anforderungen erfüllen soll, beteiligen sich an einem TA/CD-Programm (Technische Unterstützung/Capacity Development). Mit diesem Programm soll die Investitionsmöglichkeiten der KMU verbessert werden, damit sie künftig einen besseren Zugang zu Finanzierungslösungen erhalten.

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