Entwicklung integrierter Monitoringsysteme für REDD+ in der SADC-Region

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Entwicklung integrierter Monitoring-Systeme für REDD+ in SADC
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Southern African Development Community (SADC): Angola, Botsuana, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Sambia, Seychellen, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Vereinigte Republik Tansania
Politischer Träger: SADC-Sekretariat
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2015

REDD+ MRV-Vorhaben in der SADC-Region. Forstinventur. © GIZ

Ausgangssituation

Etwa 20 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen entstehen durch Entwaldung und Degradierung von Waldflächen. Um diese Emissionen zu reduzieren, wird derzeit im Rahmen der UN Klimaverhandlungen der Mechanismus „Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation (REDD)“ entwickelt. Er soll Entwicklungs- und Schwellenländern finanzielle Anreize bieten, den Wald zu erhalten.

In der SADC-Region gibt es rund 375 Millionen Hektar Wald. Zwischen 2005 und 2012 gingen die Waldbestände aufgrund landwirtschaftlicher Aktivitäten und Energieerzeugung pro Jahr um bis zu 0,46 Prozent zurück. Aufgrund des Potenzials mit Blick auf REDD wurde ein REDD+-Unterstützungsprogramm entwickelt und 2011 von den Umweltministern verabschiedet.

Die Teilnahme am zukünftigen REDD+-Mechanismus erfordert die Erfüllung einiger Voraussetzungen. Dazu gehört die Entwicklung von Monitoringsystemen zur Messung und Berichterstattung, wie sich Waldflächen verändern, sogenannte MRV-Systeme: Measuring, Reporting, Verification. Bislang haben die meisten SADC-Länder hierfür jedoch nur begrenzte Ressourcen.

Ziel

In für die Region typischen Waldökosystemen ist ein REDD+-MRV-System eingerichtet und getestet, das mit den Empfehlungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) übereinstimmt.

Die SADC verfügt über verbesserte Ressourcen für REDD+-MRV.

Auf Grundlage der Test- und Prüfergebnisse sind Standards für ein regionales REDD+-MRV-System entwickelt.

Vorgehensweise

Anhand vereinbarter Kriterien wurden vier Testgebiete in folgenden Waldökosystemen bestimmt: Baikea in Botsuana, Mopane in Mosambik und Namibia, sowie Miombo im grenzüberschreitenden Testgebiet in Malawi und Sambia.

In den Testgebieten werden REDD+-MRV-Systeme eingerichtet. Fernerkundungsdaten werden ausgewertet, um die Veränderungen der Wälder in den letzten Jahren zu ermitteln. Weiterhin werden Forstinventuren durchgeführt, um die Waldbiomasse zu dokumentieren und den Kohlenstoffgehalt zu schätzen.

Die GIZ fördert den Aufbau von REDD+-MRV-Kenntnissen und -Fertigkeiten in der SADC-Region sowie die regionale Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den SADC-Staaten. Dadurch wird ein Beitrag zur Umsetzung des regionalen SADC-REDD-Programms 2011–2015 geleistet.

Ein Konsortium aus Beratern für Geoinformationsdienste der GAF AG und des Deutschen Forstservice DFS wurde mit der Entwicklung und Umsetzung des MRV-Systems in Pilotregionen in SADC-Ländern beauftragt.

Im Projekt liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Gebrauch von Open-Source-Anwendungen, etwa bei der Verwendung von geografischen Informationssystemen. Dies ermöglicht künftig eine kostengünstige, transparente Nutzung der Monitoringsysteme.

Wirkung

MRV-Systeme wurden in den vier Pilotgebieten eingerichtet und getestet. Eine Übersicht der Kosten von MRV-Systemen wurde erstellt; SADC-Länder können das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines MRV-Systems einschätzen. Dieses erscheint beim erprobten System akzeptabel.

Die Aktivitäten wurden in weiten Teilen mit nationalen und regionalen Fachkräften durchgeführt. Das Personal wurde in Fernerkundung und Forstinventur geschult, um Veränderungen in Waldflächen zu dokumentieren und Kohlenstoffvorräte zu schätzen. Ein besonderer Erfolg ist die Kartierung von Walddegradierung mithilfe von Satellitenbildern, da Anzeichen von Walddegradierung auf Satellitenbildern nur schwer zu erkennen sind. Ein unabhängiger Prüfer bestätigte, dass das MRV-Design mit den Richtlinien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) übereinstimmt.

Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wird das MRV Design als Vorlage für SADC-Standards für REDD+-MRV-Systeme genutzt.

SADC auf der 17. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention in Durban

Der Erfahrungsaustausch sowie die Entwicklung regionaler Standards wird durch Workshops mit allen SADC-Staaten, spezifische Arbeitsgruppen und ein webbasiertes REDD+-Forum gefördert. Diese Kooperationsstruktur ist eine Grundlage zur Erarbeitung gemeinsamer SADC-Postionen in den internationalen Klimaverhandlungen.

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