Nahaufnahme roher Baumwollfasern, die ihre flauschige Textur und naturweiße Farbe zeigt. © GIZ

Baumwollproduktionsprozesse in Usbekistan optimieren

Nachhaltigkeit und Wertschöpfungssteigerung in der Baumwollwirtschaft

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  • Auftraggeber

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

  • Land
  • Politische Träger

    Mehrere

  • Gesamtlaufzeit

    2019 bis 2025

  • Sonstige Beteiligte

    Uzbekistan Textile and Garment Association (UTGA)

  • Produkte und Fachexpertise

    Wirtschaft und Beschäftigung

Eine Frau, die an einer großen Webmaschine in einer Textilfabrik Baumwollgarn zu Stoff verarbeitet.© GIZ

Ausgangssituation

Usbekistan gehört zu den größten Baumwollproduzenten der Welt und baut jährlich auf rund einer Million Hektar mehr als drei Millionen Tonnen an. Baumwolle ist entscheidend für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt des Landes, da sie einen großen Teil der Erwerbsbevölkerung beschäftigt und etwa 18 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt.

Der jahrelange extensive Anbau ist jedoch mit vielfältigen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen verbunden. Dazu zählen der großflächige Anbau immer gleicher Kulturen, die Ausweitung der Betriebsgrößen, instabile Erntepreise, Zwangs- und Kinderarbeit, schlechte Bodenqualität und ein übermäßiger Wasserverbrauch in Regionen, in denen die Ressource ohnehin knapp ist. Nach einem Regierungswechsel 2016 leiteten die Behörden einen komplexen und ehrgeizigen Reformplan ein, um die Sozial- und Umweltpraxis in der Baumwollwirtschaft – von der Produktion bis zum Endprodukt – zu verbessern. Diese Reformen zielen darauf ab, den Sektor für neue Exportmärkte aufzustellen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Als positives Ergebnis bestätigte eine unparteiische Überwachung durch die Internationale Arbeitsorganisation (IAO), dass es bei der Baumwollernte keine systemische Kinderarbeit und Zwangsarbeit mehr gibt. Und doch bleiben Herausforderungen. Eine davon ist die Einhaltung internationaler Umwelt- und Sozialstandards.

Reihen von Baumwollpflanzen ziehen sich durch die Landschaft.

Ziel

Die Baumwollproduktion in Usbekistan hat an Stabilität und Umweltverantwortung gewonnen.

Vorgehensweise

In sechs ausgewählten Regionen Usbekistans werden im Rahmen des Vorhabens Initiativen zur Entwicklung grundlegender Fähigkeiten durchgeführt:

  • Umweltfreundliche Baumwollproduktion: Das Vorhaben trägt dazu bei, den Anteil der mit umweltfreundlichen Methoden erzeugten Baumwolle zu erhöhen, indem es Schulungen zum ökologischen Baumwollanbau oder zu den Grundsätzen von Better Cotton anbietet und neue wassersparende Technologien erprobt.
  • Lokale Baumwollverarbeitung: Es verbessert die Arbeitsbedingungen und das Umweltmanagement, indem es Systeme einführt, über die Arbeitskräfte Probleme melden und lösen können, und Schulungen zum Umgang mit Chemikalien und Abwässern anbietet.
  • Integration in den globalen Baumwoll- und Textilhandel: Mit Workshops zu verschiedenen Zertifizierungen und Schulungen für Händler*innen fördert das Vorhaben das Exportpotenzial Usbekistans und hilft, international anerkannte Qualitäts- und Umweltstandards zu erreichen.

Stand: Mai 2024

Nahaufnahme einer Baumwollkapsel an der Pflanze, die geöffnet ist und die flauschigen, weißen Baumwollfasern im Inneren freigibt.

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