Die Wasserwirtschaft reformieren und das Grundwasser schützen
Reform des Wassersektors und nachhaltiges Ressourcenmanagement in Tunesien
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2025
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Produkte und Fachexpertise
Klima, Umwelt, Management natürlicher Ressourcen
Ausgangssituation
Tunesien ist ein extrem wasserarmes Land. Gleichzeitig werden die Wasservorkommen zu stark beansprucht. Diese Übernutzung geht dabei zu Lasten der Grundwasserreserven, die sich teilweise über viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gebildet haben. Aus diesem Grund sinkt der Grundwasserspiegel seit über 20 Jahren kontinuierlich. Die zuständige Verwaltung ist nicht in der Lage, unkontrollierte Entnahmen – hauptsächlich für die Bewässerung in der Landwirtschaft – zu stoppen und alle Nutzer*innen zu einem sparsameren Umgang mit Wasser zu bringen.
Ziel
Wasserbehörden schränken die Übernutzung des Grundwassers ein und bringen die Wassernutzenden zu einer bewussteren Verwendung von Wasser. Sie erreichen damit einen ausgeglichenen Wasserhaushalt zwischen Angebot und Verbrauch.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt das tunesische Ministerium für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Seefischerei dabei, Gesetze und Prozesse zu entwickeln, um mit illegalen Wasserentnahmen umzugehen. Damit können die Behörden illegale Bohrungen klassifizieren und nicht genehmigtes Bohrmaterial beschlagnahmen. Dazu bildet das Vorhaben auch Gutachter*innen und Richter*innen aus.
Mit Schulungen und Öffentlichkeitskampagnen sensibilisiert das Vorhaben außerdem Teile der tunesischen Bevölkerung wie Studierende und Schüler*innen dazu, Wasser sparsam zu nutzen. Gleichzeitig fördert es die Akzeptanz für regulative Maßnahmen der Verwaltung und bietet Kommunikationstrainings für hochrangiges Ministeriumspersonal an.
Ferner erstellt das Vorhaben mit den Wasserbehörden in vier Pilotregionen Pläne, um das Grundwasser umweltgerecht zu bewirtschaften. Dabei bezieht es alle Wassernutzenden ein.
Stand: Januar 2024