Reproduktive und Familiengesundheit in Guinea fördern
TZ-Modul: Reproduktive und Familiengesundheit
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Kofinanzierer
Europäische Union (EU)
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2015 bis 2023
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Produkte und Fachexpertise
Soziale Entwicklung
Ausgangssituation
Durch lange Jahre politischer und wirtschaftlicher Instabilität und die Ebola-Epidemie 2014 bis 2016 hat Guinea ein mangelhaftes Gesundheitssystem. Vor allem die Gesundheit von Frauen und Mädchen ist durch soziokulturelle Faktoren wie frühe Eheschließung und weibliche Genitalverstümmelung beeinträchtigt. In ländlichen Gebieten wird kaum ein Drittel der Entbindungen von qualifiziertem Personal begleitet. Wegen der schlechten Qualität werden die Gesundheitsdienste, vor allem für die reproduktive Gesundheit, von der ländlichen Bevölkerung zu wenig genutzt.
Ziel
Die Bevölkerung nutzt vermehrt bedarfsgerechte Gesundheitsdienste, vor allem im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.
Vorgehensweise
Das Vorhaben fördert die reproduktive Gesundheit in den Regionen Labé, Mamou, Faranah und Kindia. Seit August 2019 sind durch eine Kofinanzierung von der Europäischen Union noch N’Zérékoré und die Distrikte Kérouané und Kissidougou hinzugekommen. Es arbeitet eng mit dem Gesundheitsministerium in Guinea zentral und dezentral zusammen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Gleichberechtigung der Geschlechter und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen. Dabei arbeitet das Vorhaben in fünf Arbeitsfeldern:
- Es macht das Gesundheitsministerium leistungsfähiger in den Bereichen Personalverwaltung, Wissensmanagement, Bereichskoordinierung und Digitalisierung des Nationalen Gesundheitsinformationssystems.
- Die Gesundheitsverwaltungen in den Distrikten sollen gestärkt und ein optimiertes, wissenschaftlich begleitetes Monitoring der Gesundheitsindikatoren umgesetzt werden.
- Die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen wird durch Schulungen des Gesundheitspersonals und bereitgestelltes Verbrauchsmaterial wie medizinische Ausrüstung und Hygiene Kits verbessert.
- Weiterhin erhöht das Vorhaben die Gemeindegesundheit und steigert die Nachfrage für einen universellen Zugang zu qualitativen Gesundheitsdiensten. Dafür nutzt es den Mitmachparcours, Medienkampagnen und interaktive Radiosendungen.
- Der Verzicht auf die weibliche Genitalverstümmelung soll bereichsübergreifend durch Dialogforen und Aktionsforschung gefördert werden.
Stand: August 2023