Unterstützung bei der Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes in Äthiopien (S4G)

Ausgangssituation

Äthiopien, das Land mit der drittgrößten Flüchtlingspopulation in Afrika, ist im Rahmen des Globalen Flüchtlingspaktes erhebliche Selbstverpflichtungen eingegangen. Diese beziehen sich auf Bereiche wie Zugang zu Arbeitsplätzen, Lebensunterhalt, Bildung, Schutz und Energie. Der äthiopische Refugee and Returnee Service (RRS) leitet als staatlicher Partner des UNHCR in Äthiopien den Schutz der Geflüchteten und die Gesamtkoordination der flüchtlingsbezogenen Maßnahmen im Land.

S4G ist eine Komponente des gemeinsamen Globalvorhabens von GIZ und UNHCR. Es unterstützt die Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes und ein regionales Wasser- und Sanitärversorgungsprojekt (R-WASH), welches durch die KfW finanziert und von UNICEF und UNHCR umgesetzt wird. Eine Hauptaktivität in diesem Rahmen ist die Entwicklung eines integrierten und klimaschonenden Wasserversorgungssystems für aufnehmende Gemeinden und Geflüchtete. Der fehlende Zugang zu sauberem und erschwinglichem Trinkwasser beeinträchtigt Geflüchtete und Aufnehmende gleichermaßen. Wird er nicht behoben, birgt das zudem erhebliches Konfliktpotenzial. So fördert das Vorhaben die Inklusion von Geflüchteten in die staatliche Leistungsbereitstellung, den sozialen Zusammenhalt und die Klimaresilienz äthiopischer Gemeinden.

Ziel

Die Umsetzung des Globalen Flüchtlingspaktes in Äthiopien wird unterstützt durch Projekte wie R-WASH, das in Äthiopien eine klimaschonende Wasserversorgung für Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden einrichtet und damit zum Nexus humanitäre Hilfe, Entwicklung und Frieden beiträgt.

Vorgehensweise

S4G unterstützt die Hauptakteure bei der Umsetzung von R-WASH, indem es unter anderem die Koordinierung zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklung und die Verbindungen zwischen nationalen, regionalen und internationalen Stellen verbessert. Die direkte Einbindung des Somali Water Development Bureau und des Ministeriums für Wasser und Energie schafft von Anfang an staatliche Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht. Dadurch werden Kompetenzen bei staatlichen Strukturen, langfristiges Engagement für die Projektziele und eine umweltbewusste Bewirtschaftung des Wassersystems gefördert. Unterstützt wird auch die erfolgreiche Umsetzung einer vollständig integrierten Leistungsbereitstellung in der Zukunft. Die gewonnenen Erkenntnisse, etwa in Bezug auf die Zusammenarbeit und technische Aspekte sowie Faktoren wie der Aufbau von Versorgungseinrichtungen, die Festlegung von Tarifen und eine umfassende Bürgerbeteiligung an der Verwaltung und Instandhaltung des Systems, können in ähnlichen Maßnahmen im Wasser- und in anderen Sektoren einfließen, mit dem Ziel, den Zugang zu Leistungen für Geflüchtete und Binnenvertriebene in Äthiopien zu verbessern.

Stand: Mai 2023