Mensch-Wildtier-Konflikte in Tansania mindern
Minderung von Mensch-Wildtier Konflikten in Tansania
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2022 bis 2025
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Produkte und Fachexpertise
Biodiversität, Anpassung an den Klimawandel, Land Governance
Ausgangssituation
Etwa ein Drittel der Landfläche Tansanias sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Diese bewahren bedeutende Ökosysteme und große Wildtierpopulationen. Die Ökosystemleistungen der Schutzgebiete tragen zur Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel bei und sind wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Doch die Zahl der Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren nimmt zu. Durch die wachsende Bevölkerung ist der Bedarf an Land und natürlichen Ressourcen gestiegen. Diese Konkurrenz wird durch extreme Wetterereignisse infolge des Klimawandels verschärft. Vor allem am Rand der Schutzgebiete und Wildtierkorridore häufen sich die Sach- und Personenschäden durch Wildtiere.
Vergeltungsmaßnahmen bedrohen den Artenschutz. Die Bevölkerung profitiert nicht genug von der touristischen Nutzung natürlicher Ressourcen und wird zu selten in Entscheidungen bezüglich der Schutzgebiete einbezogen. Dadurch wird Naturschutz oft als Einschränkung wahrgenommen.
Ziel
Die tansanische Regierung setzt die nationale Strategie zum Management von Mensch-Wildtier-Konflikten zunehmend um und wichtige Akteure tragen zu einem besseren Zusammenleben von Menschen und Wildtieren bei.
Vorgehensweise
Das Vorhaben verfolgt einen mehrstufigen Ansatz. Zielgruppe ist die ländliche Bevölkerung südlich des Nyerere-Nationalparks und des „Selous Game Reserve“ in der Ruvuma-Landschaft.
Das Vorhaben beschäftigt sich mit vier Handlungsfeldern, die
- die Regulierungs- und Koordinierungskompetenzen der politischen Akteure verbessern und Lösungen zur besseren Koexistenz von Menschen und Wildtieren suchen.
- eine interinstitutionelle Reaktion zur Minderung von Mensch-Wildtier-Konflikten beschleunigen, beispielsweise mit Hilfseinsatzstrategien, Fortbildungen, Ausrüstung und lokalen Beschwerdestellen.
- Gemeinschaften dazu befähigen, negativen Auswirkungen auf ihre Lebensgrundlagen und ihre Sicherheit zu verringern, beispielsweise indem Maßnahmen wie Chili-Zäune in Dorfgemeinden erprobt und gefördert werden.
- die Inhalte zu Mensch-Wildtier-Konflikten in Bildungseinrichtungen und Medien verbessern, beispielsweise durch neue Lehrmaterialien, Fortbildungen und Medientrainings.
Stand: Februar 2023