01.04.2022
Schnelle Unterstützung für die Ukraine
Stromgeneratoren, Wassertanks, Zelte, Schlafsäcke und Betten: Von einem Logistikzentrum an der polnischen Grenze erhalten die Menschen in der Ukraine dringend benötigte Gegenstände. Per „digitaler Luftbrücke“ gibt es zudem Hilfe bei technischen Problemen.
Gemeinsam mit ihren Auftraggebern steuert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zurzeit 15 bestehende Projekte in der Ukraine um: Kommunen erhalten etwa Stromgeneratoren, um Suppenküchen oder Krankenhäuser betreiben zu können. Die GIZ stellt außerdem mobile Lichtmasten, Kleinbagger, Kettensägen und Schneidemaschinen bereit, mit denen Kommunen Straßen freiräumen können, um die Versorgung zu sichern. Die ukrainischen Gemeinden melden, was sie brauchen, um die Bevölkerung zu versorgen.
Insgesamt umfasst die schnelle Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen Union bislang 35,2 Millionen Euro.
Logistikzentrum in Polen für ukrainische Gemeinden
Dass die Hilfe ankommt, dafür sorgt das über Jahre gewachsene Netzwerk der GIZ: Seit 2016 stärkt sie die Selbstverwaltung ukrainischer Kommunen – und unterstützt sie nun auch während des Kriegs. In der gesamten Ukraine sind Menschen auf der Suche nach sicheren Orten. Das fordert besonders die Städte und Gemeinden vor Ort, die sich um Einwohnerinnen und Einwohner und um Binnenvertriebene kümmern. Dafür hat die GIZ im Auftrag von BMZ, EU und Dänemark ein Logistikzentrum in Polen eingerichtet und plant, von dort aus Hunderte ukrainische Gemeinden zu versorgen. Etwa mit Stromgeneratoren, Wassertanks, Zelten, Schlafsäcken und Feldbetten.
In der Ostukraine greift die GIZ auf Strukturen zurück, die sie in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. So kann sie auch in schwer erreichbaren Gegenden psychosoziale Unterstützung leisten: An Knotenpunkten wie etwa Bahnhöfen, Gemeindezentren oder Schulen helfen Psychologinnen und Psychologen von Partnerorganisationen den Menschen auf der Flucht, mit traumatischen Erfahrungen umzugehen.
In Grenzregionen zu Polen und Rumänien suchen besonders viele Menschen Zuflucht vor dem Krieg. Hier wird die GIZ Wohnheime von Berufsschulen mit 5.500 zusätzlichen Betten ausstatten, um mehr Flüchtenden eine Notunterkunft zu bieten.
Digitale Wissensvermittlung aus der ganzen Welt
Parallel baut die GIZ eine digitale Luftbrücke zur Innovationsförderung und Wissensvermittlung auf. Entwicklerinnen und Ingenieure in der Ukraine schicken beispielsweise Fotos von kaputten Bauteilen an ein virtuelles Netzwerk und erhalten dort Tipps zur Reparatur – und das von Unterstützerinnen und Unterstützern weltweit, die Baupläne entwickeln und beraten. Die GIZ organisiert zudem in der Ukraine Kleinbusse und Lastwagen. Diese dienen dann – ausgestattet mit IT-Equipment, satellitengestütztem Internet, 3D-Druckern, Holz- und Metallfräsen und Solaranlagen – als mobile Werkstätten. So können die Entwickler und Ingenieurinnen Lücken in der Lieferkette überbrücken und beispielsweise medizinisches Material oder Bauteile für Unterkünfte und Sanitärversorgung herstellen.
Zudem organisierte die GIZ den Transport gebrauchter gespendeter Feuerwehrausstattung aus Deutschland zur Ukraine. Dafür sammelten unter anderem die Mitgliedsfeuerwehren des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) Sachspenden wie Schutzausrüstungen, Werkzeuge und Löschgeräte. In einem weiteren Schritt beschaffte die GIZ zusätzliche Feuerwehrgeräte und -materialien wie spezielle Schaumlöschmittel in der Ukraine.