Ausgangssituation
Aufgrund langandauernder kriegerischer Konflikte sowie immer mehr klimabedingter Naturkatastrophen wächst die Armut und ökonomische Perspektivlosigkeit in der Bevölkerung Somalias. 70 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze und mehr als 7,1 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die somalische Gesellschaft ist patriarchalisch geprägt, wodurch Frauen häufig auf ihre Rolle im Haushalt beschränkt sind. Dadurch sind sie stark von prekären Umständen betroffen. Eine gleichberechtigte wirtschaftliche und soziale Teilhabe ist ihnen nur bedingt möglich.
Überdies sind 99 Prozent aller somalischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren von Genitalverstümmelung betroffen. Konflikte, Dürre- und Hungersnöte treiben die strukturelle Gewalt und den Missbrauch von Frauen weiter voran.
Frauen sind vorrangig in informeller Arbeit und in Kleinstunternehmen beschäftigt. Der wirtschaftliche Beitrag von Unternehmerinnen wird gesellschaftlich teilweise anerkannt und unterstützt, jedoch fehlt ihnen der Zugang zu Wertschöpfungsketten, Finanzierungsmöglichkeiten, Marktinformationen und Fortbildungen. Es fehlt an Informationen und ökonomischen Perspektiven abseits von Branchen wie Kosmetik, Schneiderei und Gastronomie.