Ausgangssituation
Die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Rohstoffen sind in den letzten zehn Jahren auf ein nie dagewesenes Niveau angestiegen. Dementsprechend ist auch der weltweite Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen gewachsen. Das liegt auch an den Einkommenszuwächsen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dennoch prägen Hunger und Armut weiterhin die ländlichen Räume in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Rund die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in ländlichen Regionen und ist direkt oder indirekt von landwirtschaftlicher Produktion abhängig.
Viele Partnerländer konnten in den vergangenen Jahrzehnten ihre landwirtschaftlichen Exporte steigern. Die Vielfalt der Exportprodukte ist aber verhältnismäßig gering. In Subsahara-Afrika bleibt der regionale Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen unter seinem Potenzial. Zur Deckung ihrer Ernährungsbedarfe sind die meisten Partnerländer auf Nahrungsmittelimporte angewiesen.
Mit der Förderung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten hat die deutsche EZ einen Ansatz etabliert, um kleinbäuerliche Betriebe in Märkte einzubinden und die Wertschöpfung auf allen Stufen zu erhöhen. Die Förderung privatwirtschaftlicher Strukturen im ländlichen Raum, die Mobilisierung privater Mittel durch die Kooperation von EZ-Akteuren mit der Privatwirtschaft sowie der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten sind Voraussetzungen für langfristig wettbewerbsfähige Betriebe. Rahmenbedingungen und Eingriffe von öffentlichen und privaten Akteuren sind jedoch oft nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. Ansätze, Erfahrungen und Wirkungen von Handels- und Wirtschaftsförderungen im landwirtschaftlichen Bereich sowie entsprechende Finanzierungen werden stetig analysiert. Auf dieser Grundlage sollten ökonomische Ansätze in Strategien, Positionen und Vorhaben von Akteuren der deutschen und internationalen EZ Berücksichtigung finden.
Ziel
Positionen und Konzepte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung einer sozial- und umweltverträglichen sowie wettbewerbsfähigen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft sind in nationale und internationale Prozesse eingebracht.