Ausgangssituation
Mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 860 US-Dollar (Weltbank 2013) ist Tansania eines der ärmsten Länder der Welt. Die Lebenserwartung liegt bei 57 Jahren. Die Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen und die HIV-Prävalenz landesweit gesunken. Trotz dieser Erfolge ist Unterernährung bei Kindern unter 5 Jahren nur leicht rückläufig. Mütter- und Neugeborenensterblichkeit bleiben auf hohem Niveau und der Anteil der Frauen, die unterstützt von qualifiziertem Personal in Gesundheitseinrichtungen entbinden, ist kaum gestiegen. Familienplanung ist nicht ausreichend verankert. Rund 1,5 Millionen Menschen sind HIV-infiziert, davon sind etwa 10 Prozent Kinder. Jugendliche, insbesondere junge Frauen, sind kulturell benachteiligt und können ihre Bedürfnisse und Anliegen kaum zum Ausdruck bringen.
Armut, Verarmung im Krankheitsfall und eine unzureichende, ungleich verteilte Gesundheitsversorgung wirken sich negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Ursachen sind unzureichende Sozialversicherungssysteme, die schwache Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung, Mangel an qualifiziertem Personal, geringe Gesundheitsausgaben pro Kopf sowie weitgehend ungenutztes Potenzial der Privat- und Zivilgesellschaft hinsichtlich einer Stärkung des Gesundheitssystems.
Ziel
Wichtige Voraussetzungen für einen gleichberechtigten und nachhaltigen Zugang von Männern, Frauen und Jugendlichen zu qualitativ akzeptablen Gesundheitsdienstleistungen sind geschaffen.
Vorgehensweise
Das Tansanisch-Deutsche Programm zur Unterstützung des Gesundheitssektors – unter Führung des tansanischen Ministeriums für Gesundheit und Soziale Wohlfahrt und unterstützt von GIZ und KfW Entwicklungsbank – trägt direkt zur Umsetzung der tansanischen Gesundheitsreform bei. Der deutsche Beitrag ist eng mit Maßnahmen anderer Entwicklungspartner abgestimmt. Die GIZ fördert vor allem die Entwicklung individueller und institutioneller Kompetenzen in folgenden Handlungsfeldern:
• Soziale Sicherung im Krankheitsfall und Gesundheitsfinanzierung
• Dezentrale Gesundheitsverwaltung
• Qualität von Gesundheitsdienstleistungen
• Partnerschaften mit dem Privatsektor
• Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen
Die Politikberatung auf nationaler Ebene wird mit der Stärkung der Kompetenzen auf lokaler Ebene in den Regionen Tanga, Lindi, Mtwara und Mbeya ergänzt.
Zielgruppe der regional und kommunal ausgerichteten Aktivitäten sind die rund 7 Millionen Einwohner in den Regionen Lindi, Mtwara, Tanga und Mbeya. Der Anteil der Armen ist hier mit 40 Prozent sehr hoch, ebenso der der Kinder und Jugendlichen, 67 der Einwohner sind unter 25 Jahre. Die angestrebten Verbesserungen auf nationaler Ebene nützen darüber hinaus der gesamten Bevölkerung.
Wirkung - Was bisher erreicht wurde
Das Programm hat zur Verbesserung der Gesundheitssituation in Tansania beigetragen:
• Die Kindersterblichkeitsrate der unter 5-Jährigen sank von 2005 bis 2010 von 147 auf 81 pro 1.000 Geburten. Die Impfrate ist hoch: Mehr als 75 Prozent aller Kinder (Alter 12-23 Monate) erhalten eine umfassende Impfung.
• Der Anteil der Entbindungen mit Unterstützung von ausgebildetem Personal stieg von 46 Prozent auf 51 Prozent.
• Der Anteil der verheirateten Frauen, die moderne Verhütungsmethoden nutzen (kontrazeptive Prävalenz), ist von 20 Prozent (2004/05) auf 27 Prozent (2009/10) gestiegen.
• Benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind zunehmend im Krankheitsfall sozial abgesichert. 20 Prozent der Bevölkerung sind durch Mitgliedschaft im gemeindebasierten Gesundheitsfonds (Community Health Fund) geschützt.
• Durch Förderung der Kooperation mit dem Privatsektor haben Schwangere und Kinder unter 5 Jahren verbesserten Zugang zu Dienstleistungen privater Anbieter.
Download
Tanzanian German Programme to Support Health: Annual Report 2013. Better Services for Better Health (GIZ 2014) (pdf, 2.83 MB, EN)
Weitere Informationen
Tanzanian German Programme to Support Health (Lokale Website des Programms) Development (WWW.TGPSH.OR.TZ)
Partners Group – Health Tanzania