Kolumbien befindet sich im Wandel von der linearen Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft. Die nationale Abfallstrategie Kolumbiens hat das Ziel der Wiederverwertung von 25 % der Abfälle. Nationale Vereinbarungen zur erweiterten Produzentenverantwortung (EPR) verpflichten Schlüsselindustrien, kreislaufwirtschaftliche Maßnahmen umzusetzen, um die nationalen Klimaziele – eine Emissionsreduktion um 51 % bis 2030 – zu erreichen. Dennoch liegt die aktuelle Wiederverwertungsrate bei nur 8 %.
Ziel: Geschäfts- und Finanzierungsmodelle einer klimaschonenden und beschäftigungsfördernden Kreislaufwirtschaft sind in Kolumbien skaliert.
Das Vorhaben verfolgt drei zentrale Maßnahmen:
1. Durch geförderte Dialogformate werden staatliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure eng vernetzt, um bestehende Regelwerke und Fördermechanismen zu modernisieren. Ergänzt wird dies durch die Einführung von Instrumenten zur Erfassung von Treibhausgasemissionen, die helfen, die Effizienz kreislaufwirtschaftlicher Maßnahmen zu belegen und gezielt Investitionen in innovative KLW-Geschäftsmodelle zu fördern.
2. In den Bereichen Upcycling, Remanufaktur und Verpackungsreduktion werden bereits erfolgreiche Geschäftsmodelle systematisch skaliert. Der Fokus dabei liegt auf der Förderung von teils Frauen geführten kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen. Durch die gezielte Vernetzung mit größeren Ankerunternehmen und die Entwicklung passender Finanzierungsprodukte wird die Nachhaltigkeit und Breitenwirkung dieser Geschäftsmodelle gestärkt.
3. Lernangebote und Partnerschaften mit deutschen Fachinstitutionen wie dem Fraunhofer Institut und dem Deutschen Biomassenforschungszentrum verbessern die Fachkompetenzen, stärken die Wettbewerbsfähigkeit der kolumbianischen Unternehmen und fördern die sozio-ökonomische Entwicklung für eine nachhaltige Transformation zur Kreislaufwirtschaft.