Ausgangssituation
Hochschulen sind unentbehrliche Partner, um globalen Herausforderungen zu begegnen, beispielsweise der Sicherung einer nachhaltigen Wasser- und Energieversorgung in Afrika oder der Anpassung an den Klimawandel. Sie bilden Fach- und Führungskräfte aus, produzieren und verbreiten notwendiges Wissen und schließen sich internationalen Wissensnetzwerken an. In Afrika fehlt bislang eine Hochschulbildung, die qualitativ hochwertige, nach internationalen Standards anerkannte Graduierten- und Doktorandenprogramme anbietet sowie angewandte Forschung zu Energie, Wasser und Klimawandel betreibt. Dies hat zur Folge, dass Personal häufig nicht ausreichend qualifiziert ist, afrikanische Wissenschaftler komplexe Zukunftsfragen nicht umfassend erforschen können und Wissenstransfer nur begrenzt stattfindet.
2008 entschloss sich die Kommission der Afrikanischen Union, eine Panafrikanische Netzwerkuniversität (PAU) zu gründen. Sie soll Lücken in der afrikanischen Hochschullandschaft schließen, ihr Exzellenzanspruch soll Modellcharakter haben. Zur PAU gehören fünf thematische Institute an Standorten in Nord-, West-, Ost-, Süd- und Zentralafrika. In Tlemcen in Algerien wird ein Panafrikanisches Institut für Wasser, Energie und Klimawandel (PAUWES) aufgebaut, das voraussichtlich im Oktober 2014 den Lehrbetrieb aufnimmt.
Ziel
Das Panafrikanische Institut für Wasser, Energie und Klimawandel (PAUWES) in Algerien trägt als Teil der Panafrikanischen Netzwerkuniversität (PAU) zur nachhaltigen Entwicklung Afrikas bei.
Vorgehensweise
Das Vorhaben will dem Mangel in der afrikanischen Hochschullandschaft entgegenwirken. Durch die Einrichtung des Panafrikanischen Instituts für Wasser, Energie und Klimawandel (PAUWES) – im Rahmen der Panafrikanischen Netzwerkuniversität (PAU) – trägt es zum Ausbau von Hochschulbildung, Wissenschaft und Technologie und damit zur nachhaltigen Entwicklung Afrikas bei.
Die GIZ steuert die Zusammenarbeit von Addis Abeba aus; Standorte sind Äthiopien und Algerien. Die KfW Entwicklungsbank finanziert Stipendien für Studierende sowie Ausstattung und Infrastruktur. Als Zuschussempfänger der GIZ unterstützt der DAAD die Rekrutierung und Auswahl des Lehrpersonals sowie die Kooperation mit deutschen Hochschulen.
Aktivitäten sind beispielsweise:
• Stärkung von Ressourcen und Leistungsfähigkeit der Kommission der Afrikanischen Union und des PAU-Rektorats für die Planung und Einrichtung der Panafrikanischen Netzwerkuniversität (PAU)
• Unterstützung der Partner beim Aufbau des Panafrikanischen Instituts für Wasser, Energie und Klimawandel (PAUWES)
• Entwicklung internationaler Master- und Doktoranden-Programme und Strukturen für angewandte Forschung am PAUWES
• Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit
• Kooperation mit dem öffentlichen und privaten Sektor
• Entwicklung des Qualitätsmanagements und eines Sicherungskonzepts für die finanziellen Nachhaltigkeit von PAUWES
• Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter am PAUWES
Wirkung
Die konsequente Nutzung von Wissen und Forschung, durch innovative Ansätze, Technologietransfer und anderes, ist die Grundlage, um durch wirtschaftliches Wachstum Armut zu verringern, gesellschaftliche Reformen durchzusetzen, Entwicklung ökologisch und sozial verträglich zu gestalten und kulturelle Teilhabe zu gewährleisten. Das vom Vorhaben eingerichtete Institut kann zukünftig dazu beitragen:
• Afrikanische Studierende erlangen in praxis- und forschungsorientierten Master- und PhD-Programmen Kenntnisse und Kompetenzen zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung im afrikanischen Wasser- und Energiesektor, inklusive Klimawandel.
• Das PAUWES arbeitet vernetzt mit Wissenschaftseinrichtungen auf dem gesamten Kontinent in den Feldern Wasser, Energie und Klimawandel, um hochwertige Forschung zu generieren, die sich an den Bedarfen Afrikas orientiert.
• Das PAUWES kooperiert mit Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft und ist in Praxis- und Wissensnetzwerke eingebunden. So können Lösungen für aktuelle Herausforderungen gefunden werden.