Ausgangssituation
Bis 2050 werden etwa zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben als heute, die Mehrzahl davon in Entwicklungsländern. Die landwirtschaftliche Nutzfläche, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, ist begrenzt und wird, unter anderem durch Erosion und nicht nachhaltige Bewirtschaftung, zusätzlich kleiner. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen in vielen Regionen Hunger- und Ressourcenprobleme, landwirtschaftliche Grundlagen wie fruchtbares Land, Nutzwasser und biologische Vielfalt geraten zunehmend unter Druck. Zusätzlich gehen viele Nahrungsmittel bereits auf den Feldern oder nach der Ernte verloren.
Um die immer neuen Herausforderungen zu meistern, müssen beispielsweise kontinuierlich innovative Technologien und Managementpraktiken sowie angepasstes Saatgut entwickelt und in der bäuerlichen Praxis breit angewendet werden.
Trotz der beeindruckenden Erfolge der Globalen Landwirtschaftlichen Forschungspartnerschaft CGIAR werden die Produkte der entwicklungsorientierten Agrarforschung noch nicht in ausreichendem Maße von politischen Entscheidungsträger, Forschungszentren, Dienstleister und Kleinbäuerinnen und -bauern genutzt.
Ziel
Politische Entscheidungsträger, Forschungszentren, Dienstleister und Kleinbäuerinnen und -bauern nutzen Strategien und Technologien aus der internationalen Agrarforschungsförderung zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Sicherung des Lebensunterhalts im ländlichen Raum.
Vorgehensweise
Das Sektorvorhaben unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei, die deutschen Beiträge für die internationale Agrarforschung zu gestalten und die internationalen Agrarforschungszentren mit Entwicklungspartnern zu vernetzen. Es berät das BMZ und die Europäische Initiative für entwicklungsorientierte Agrarforschung (EIARD) strategisch und fachlich, besonders in Hinblick auf den Verwertungszusammenhang von Forschungsergebnissen.
Das Vorhaben unterstützt die Auswahl und Abwicklung geförderter Forschungsprojekte der CGIAR-Zentren sowie das World Vegetable Center und das International Centre of Insect Physiology and Ecology (ICIPE) (CGIAR++). Die Beratungsgruppe für Entwicklungsorientierte Agrarforschung (BEAF) stellt sicher, dass die Projekte von hoher wissenschaftlicher Qualität und gendersensibel sind und die Forschungsergebnisse Entwicklungsrelevanz und Potenzial für eine breite Anwendung haben.
Kleine Zuschüsse werden genutzt, um gezielt Entwicklungspartnerschaften anzubahnen. Durch den Einsatz integrierter Fachkräfte an internationalen Forschungszentren wird zusätzlich an der Verbreitung von Innovationen über Entwicklungspartnerschaften systematisch gearbeitet.
Das Vorhaben arbeitet eng mit den 17 internationalen Agrarforschungszentren der CGIAR++ und der Europäischen Initiative für entwicklungsorientierte Agrarforschung (EIARD) zusammen. Weitere Partner sind deutsche Agrar- und Klimaforschungsinstitute, nationale Forschungszentren und regionale Forschungsnetzwerke in Partnerländern, politische Entscheidungsträger und Fachberater in nationalen Beratungs- und Dienstleistungsinstitutionen zur ländlichen Entwicklung.
Wirkungen
Sechs geförderte und abgeschlossene Forschungsprojekte haben erfolgreich Strategien und Technologien entwickelt und an die relevanten politischen Entscheidungsträger, Forschungszentren, Dienstleister oder landwirtschaftlichen Produzenten übermittelt.
Vier von sechs Forschungsprojekten mit klarem Bezug zum Millennium Development Goals 7 (Umweltschutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen) haben ihre Forschungsziele gut erreicht.
In rund 67 % der geförderten Forschungsprojekte wurden Gender-Gesichtspunkte nach BEAF Richtlinien beachtet.