Gute Arbeitsplätze schaffen – zusammen mit der Wirtschaft

Über „Invest for Jobs“ unterstützt die GIZ deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihren Investitionen in Afrika.

Ein Mitarbeiter der Gruner AG im Werk in Tunesien.

Mit Wachstumsraten von fünf Prozent und höher sind viele Volkswirtschaften in Afrika zunehmend für Unternehmen und Investoren interessant. Allerdings sehen sich Unternehmen aus Deutschland auch mit Investitionshemmnissen konfrontiert, etwa einem Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Unter der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ (Invest for Jobs) hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Reihe von Angeboten gebündelt, die Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika unterstützen und gleichzeitig Perspektiven vor Ort schaffen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH führt die Initiative mit durch. Sie berät, vernetzt und unterstützt auch finanziell, um Investitionshemmnisse auszuräumen.

Unterstützung für 145 deutsche Unternehmen

Seit 2019 hat die GIZ über Invest for Jobs bereits 145 deutsche Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika unterstützt. Aktuelles Beispiel: Tunesien – die Nähe zu Europa, qualifizierte Arbeitskräfte und wettbewerbsfähige Lohnkosten locken ausländische Firmen an. Die Firma Gruner aus Baden-Württemberg stellt in Tunesien etwa Spulen und Elektromagnete her. Nabil Rihani, Werksleiter von Gruner in Tunesien, sagt: „Wir sind in den vergangenen fünf Jahren stark gewachsen. Für die funktionierende Organisationsentwicklung braucht es ein starkes Führungsteam, das sich mit dem Unternehmen identifiziert.“

Um vor Ort zu expandieren, brauchen auch andere Firmen qualifiziertes Führungspersonal. Der von deutschen Mittelständlern mit Werken in Tunesien gegründete tunesische Automobilverband (TAA) startete daher 2019 die Management-Akademie TAMA, mit Unterstützung der GIZ. Seither bildet die TAMA die benötigten Führungskräfte weiter. Mehr als 2.500 Mitarbeiter*innen aus 55 deutschen, europäischen und tunesischen Unternehmen haben inzwischen an Trainings teilgenommen. Dadurch konnten die Unternehmen neue Fertigungslinien eröffnen und mehr als 4.500 gute Arbeitsplätze schaffen, davon knapp 3.000 für Frauen.

Jobs schaffen Perspektiven vor Ort

Afrikas Wirtschaft wächst 2025 um 3,9 Prozent, schätzt die afrikanische Entwicklungsbank (AfDB). Unter anderem aufgrund des geringen Industrieanteils finden junge Menschen trotzdem häufig nur Gelegenheits- oder Niedriglohnjobs. Viele erwägen auf der Suche nach guter Arbeit eine Migration nach Europa. Mit Invest for Jobs schafft die GIZ Perspektiven vor Ort – und unterstützt gleichzeitig Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika. Seit 2019 hat die GIZ gemeinsam mit rund 6.000 Unternehmen mehr als 70.000 „gute“ Jobs in acht afrikanischen Partnerländern geschaffen, rund die Hälfte davon für Frauen (Stand Juni 2025). Diese „guten“ Jobs umfassen eine gewisse Mindestdauer, werden über dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlt und erfüllen die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Die GIZ arbeitet weltweit – für dieses Vorhaben hier:
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