Eine Person gibt bei einer Wahl einen Stimmzettel ab.
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07.06.2024

Auf Mission für die Demokratie: Wahlbeobachter*innen der EU

Entsandte der EU verfolgen weltweit, ob Wahlen frei und fair verlaufen. Die GIZ sorgt für ihren reibungslosen und sicheren Einsatz.

Ein Kreuzchen, das Demokratie greifbar macht: 2024 geben weltweit Millionen Menschen ihre Stimme bei Wahlen ab. Bittet ein Land um unabhängige Wahlbeobachtung, entsendet die Europäische Union (EU) Expert*innen auf eine Mission, um den Wahlprozess zu dokumentieren. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH stellt sicher, dass diese Einsätze sicher und logistisch reibungslos verlaufen. So können sich die Beobachter*innen ganz auf die Wahlen konzentrieren: vom Wahlkampf über die Stimmabgabe und -auszählung am Wahltag bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse.

Sicherheit ist das A und O

Zu Beginn jeder Mission absolvieren die Beobachter*innen ein Sicherheitstraining. Projektleiterin Julie Joré erklärt: „Sie lernen, sich im jeweiligen Land sicher zu bewegen und wie sie sich im Notfall verhalten.“ Im Zuge von Wahlen kommt es in manchen Ländern zu Protesten und Gewalt. Deshalb erfahren Wahlbeobachter*innen beim Training unter anderem, wen sie in kritischen Situationen kontaktieren und was bei einer Evakuierung zu tun ist. Aus gutem Grund: „In der Elfenbeinküste 2010 und in Burkina Faso 2015 verschlechterte sich die Sicherheitslage so sehr, dass wir alle Beobachter und Expertinnen der Mission innerhalb kürzester Zeit evakuieren mussten“, sagt Joré.

Vom Kugelschreiber bis zur Fähre

Damit eine Mission nach Plan verläuft, benötigen Wahlbeobachter*innen auch Flüge und Unterkünfte, Transport zu den Wahllokalen, Internet und funktionierende Arbeitsplätze. Eric Vandromme war im Auftrag der GIZ bei mehreren Einsätzen für die Logistik zuständig. „Für jede Mission richten wir ein Hauptquartier ein und statten Gebäude und Personal für den Einsatz aus“, erklärt Vandromme. Die GIZ organisiert Computer, Mobiltelefone, Möbel und Büromaterial bis hin zu Fahrzeugen und Satellitenausrüstung. Zu den oft mehr als ein Hundert Mitarbeiter*innen einer Mission vor Ort fliegen mehrere Dutzend Wahlbeobachter*innen der EU ein: „In Sierra Leone haben wir im vergangenen Jahr sogar Fähren gechartert, um alle vom Flughafen über die Bucht in die Hauptstadt Freetown zu bringen.“

In den letzten 15 Jahren hat die GIZ für die EU 29 Wahlbeobachtungsmissionen organisiert, unter anderem in Kenia, Mali, Paraguay, Burkina Faso, Sri Lanka, Ägypten und Tschad. Die jüngsten Missionen fanden 2023 in Guatemala und Sierra Leone statt.

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