Eine Frau und ein Junge tragen Matratzen auf dem Kopf.
© GIZ

19.12.2023

Not macht erfinderisch – und flexibel

Nach Überschwemmungen in Ghana entschloss sich ein GIZ-Projektteam zu helfen – schnell und kooperativ.

Unerwartet schwere Regenfälle plagten im Sommer die Volta-Region im Südosten Ghanas. Zwei Staudämme drohten zu brechen. Sicherheitshalber abgelassenes Wasser überflutete in der Folge ein Gebiet, in dem über 26.000 Menschen leben. Viele hatten keinen Strom mehr, Felder und Häuser standen unter Wasser, Infektionskrankheiten breiteten sich aus.

In dieser Situation entschieden sich Tangmar Marmon und sein Team zu helfen. Marmon leitet für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ein Projekt, das üblicherweise den Ausbau erneuerbarer Energien in Ghana vorantreibt. „Das Ausmaß der Überflutungen war erst nach und nach zu erkennen. Deshalb sind Nothilfemaßnahmen zunächst kaum in der Region angekommen“, sagt er. „Wir wollten unbedingt helfen, weil die Region zu den ärmsten im Land gehört.“ Deshalb verständigte sich das Projekt mit dem beauftragenden Bundesentwicklungsministerium (BMZ) darauf, Teile des Projektbudgets für Hilfsgüter zu nutzen. 

Nothilfe als Partneraktion 

Schnell kontaktierten die GIZ-Mitarbeiter*innen ghanaische Abgeordnete und Gemeindevorstände, die die Lage und Bedarfe in den Distrikten genau kannten. Das Team organisierte tausende Matratzen, hunderte Betten, Schubkarren, mobile Toiletten, Geschirr, Mülleimer und wasserdichte Boxen.

Ein Mann, der in einem Rollstuhl sitzt, nimmt eine Matratze von lachenden Helfern entgegen

Fast alle Güter wurden bei Partnern gekauft, die bereits mit dem Projekt zusammenarbeiten. „Wir beraten etwa einen Hersteller von Plastikartikeln in Energiefragen. Von diesem haben wir Wassertanks bekommen“, sagt Marmon. So konnte das Team die Hilfsmittel schnell und ohne bürokratische Umwege besorgen. Und noch mehr: Die Partnerunternehmen stellten alle Güter zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Auch den Transport per LKW übernahmen sie unter vergünstigten Konditionen oder sogar umsonst.

So vergingen von der Idee der Nothilfe bis zur Beladung der ersten LKWs nur zwei Wochen. „Das Team war Tag und Nacht unterwegs, damit die Hilfe schnell bei den Menschen vor Ort ankommt“, berichtet Tangmar Marmon. „Wir haben gezeigt, dass wir als Organisation flexibel auf unerwartete Umstände reagieren können und sind dankbar für die Rückendeckung des BMZ und unserer politischen Partner. Ohne diese wäre unsere Aktion nicht möglich gewesen.“ 

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