15.12.2023
Von Migrantinnen für Migrantinnen
In Mexiko unterstützen sich migrierte und geflüchtete Frauen gegenseitig, um im neuen Land Fuß zu fassen.
Bei der Organisation Caminantas finden Migrantinnen und geflüchtete Frauen in Mexiko Unterstützung. Hier helfen ihnen Frauen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie sie selbst. Sie geben etwa Tipps, welche Arbeitgeber*innen Migrant*innen einstellen oder wie Mexiko ausländische akademische Titel anerkennt.
Die Gründerinnen Marcela Pérez, Mariángel Vielma und Laura Cortés kamen selbst erst vor einigen Jahren nach Mexiko. Sie wissen, wie schwer es ist, in einem neuen Land Fuß zu fassen. Laura Cortés erklärt: „Es ist schrecklich, allein zu sein, ohne Informationen oder Arbeit. Wir haben gemerkt, dass es sehr wichtig ist, diese Frauen zu begleiten, damit sie sich nicht allein fühlen.” Bei Caminantas finden die Frauen deswegen auch emotionale Unterstützung: Mit professionellen Therapeutinnen können sie über ihre Erfahrungen sprechen.
Die Gründe, warum Menschen nach Mexiko kommen, sind sehr unterschiedlich: Manche fliehen vor Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Armut oder den Auswirkungen des Klimawandels. Allein 2022 suchten mehr als 118.000 Menschen Schutz in Mexiko. Andere migrieren, um zu studieren, zu heiraten – oder für einen Job.
Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet in Mexiko im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) eng mit lokalen Organisationen wie Caminantas zusammen. Das Ziel: Die Organisationen vor Ort stärken, damit diese mehr Menschen erreichen. Caminantas entwickelte gemeinsam mit der GIZ einen Leitfaden, wie man als Migrant*in in Mexiko arbeiten kann. In dem Handbuch finden Migrant*innen gebündelt Informationen, die sonst schwer zugänglich sind. Zum Beispiel darüber, wie sie eine Arbeitserlaubnis beantragen oder welche Schritte sie gehen müssen, um ein Unternehmen zu gründen.
14.000 Geflüchtete unterstützt
Über 14.000 Geflüchtete und Asylsuchende hat das gemeinsame Projekt zwischen dem UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) und der GIZ in Mexiko bisher erreicht. Seit 2019 arbeiten die Organisationen zusammen, um die lokale Integration von Geflüchteten zu verbessern: Sie sollen am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben teilhaben.