04.10.2024
Kakao 2.0: Digitale Antworten auf den Klimawandel
Die Landwirtschaft im Klimawandel braucht intelligente Lösungen. Dafür arbeiten die GIZ und das Telekommunikationsunternehmen Orange in Côte d'Ivoire zusammen.
Kakao ist das wichtigste Exportgut der ivorischen Wirtschaft: Weltweit stammt jede zweite Kakaobohne aus dem westafrikanischen Land. Doch der Klimawandel schadet dem Anbau. Dürre und Starkregen gefährden die Ernte und damit die Lebensgrundlage der Bauern. Doch es gibt Lösungen – und die sind digital.
Mikrowetter-Apps, energieeffiziente Farm-Management-Systeme oder KI-gestützte Entscheidungsfindung können dem Kakaosektor helfen und Arbeitsplätze schaffen. Bis 2030 wird voraussichtlich nahezu jeder zweite Arbeitsplatz in der ivorischen Wirtschaft digitale Kompetenzen erfordern.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet mit dem Telekommunikationsunternehmen Orange Middle East and Africa zusammen. Gemeinsam versetzen sie lokale Expert*innen in die Lage, Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen zu entwickeln, die sich an den Bedarfen vor Ort orientieren. Dafür bauen die beiden Unternehmen einen lokalen Talentpool auf und unterstützen Start-ups.
Digitale Arbeitsplätze in der Landwirtschaft
Ein Baustein sind praxisnahe Lehrpläne. Diese berücksichtigen die digitale Entwicklung und die nachhaltige Entwicklung des Agrarsektors gleichermaßen. Junge Menschen erhalten in ihrer Ausbildung digitale Kompetenzen und lernen Lösungen zu entwickeln, die die Kakao-Wertschöpfungskette verbessern und gleichzeitig die Umwelt respektieren – zum Beispiel, weil sie einen geringeren CO2-Ausstoß immer mitdenken. Darüber hinaus richten Orange und die GIZ so genannte Orange Digital Center Clubs ein. In diesen gut ausgestatteten Lehrort finden solche Trainings in verschiedenen Regionen des Landes statt. Rund 2.000 ivorische junge Menschen, darunter Frauen und Menschen mit Behinderungen, sollen von dem Angebot profitieren. Darüber hinaus werden 100 innovative Ideen unterstützt. 20 kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups erhalten technische oder finanzielle Unterstützung, um die ivorische Wirtschaft und den Agrarsektors nachhaltiger zu machen.
Davon haben alle Seiten etwas: Orange baut seine digitalen Services aus und findet Fachkräfte vor Ort. Die lokale Wirtschaft kann florieren, wenn Arbeitsplätze entstehen, Fachkräfte ausgebildet werden, junge Menschen neue Chancen bekommen und Landwirte auf Lösungen zurückgreifen können, die ihnen helfen, ihre Betriebe gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen.
Das Projekt baut auf einer erfolgreichen Zusammenarbeit rund um die Orange Digital Centers auf, die bereits in 14 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens bestehen. Zwischen 2020 und 2023 haben die GIZ und Orange gemeinsam mehr als 60.000 Menschen ausgebildet und zur Schaffung von mehr als 8.000 neuen digitalen Arbeitsplätzen beigetragen.
Die neue Kooperation wird durch das Förderprogramm develoPPP des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dessen Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für einen sozial gerechten Wandel“ unterstützt. Die Europäischen Union kofinanziert es im Rahmen der Team Europe-Initiativen „Sustainable Cocoa“ und „Low Carbon Transition“.