Mexiko und El Salvador: niedersächsisches Know-how für die Energiewende

Der Ausbau erneuerbarer Energien in Mexiko und Zentralamerika schreitet voran. In Mexiko hat sich die Leistung aus Windenergie seit 2017 verdreifacht. Die Solarleistung hat sich in dieser Zeit sogar um das 20-fache gesteigert. Für die Netzbetreiber entstehen damit aber auch neue Herausforderungen, da die Produktion von Wind- und Solarenergie wetterabhängig variiert. Daher sind präzise Informationen über die zu erwartende Solar- und Windeinspeisung erforderlich, um ihre effiziente Integration in die Stromnetze sicherzustellen.

Hier kam eine Zusammenarbeit zwischen der energy & meteo systems GmbH aus Oldenburg und zwei Netzbetreibern in Mexiko und El Salvador ins Spiel. Das niedersächsische Unternehmen entwickelt Prognosesysteme, die zuverlässige Vorhersagen über die künftige Solar- und Windenergieerzeugung ermöglichen. In einem Projekt des develoPPP-Programms des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) lernten Anlagen- und Netzbetreiber, Stromhändler sowie Vertreter von Energieministerien und Regulierungsbehörden zunächst in Workshops die technischen Grundlagen von Leistungsprognosen kennen. Anschließend lieferte energy & meteo systems während einer einjährigen Praxisphase Vorhersagen für ausgewählte Wind- und Solarparks. Durch die Erfahrungen sind die beiden Projektpartner in Mexiko und El Salvador von den Vorteilen der Vorhersagen für den sicheren Netzbetrieb überzeugt: Beide wollen in Zukunft dauerhaft auf Prognosesysteme setzen und haben erste Schritte hierfür in die Wege geleitet.

Das develoPPP.de-Programm fördert unternehmerische Initiativen mit entwicklungspolitischem Nutzen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt diese Entwicklungspartnerschaften. In diesem Fall förderte sie unter anderem den Austausch mit den Partnern vor Ort und organisierte gemeinsame Workshops mit rund 120 Teilnehmenden aus der lokalen Energiebranche.

Dr. Matthias Lange, Geschäftsführer von energy & meteo systems GmbH, ist mit den Ergebnissen des Projekts sehr zufrieden: „Mit Unterstützung der GIZ haben wir das Vertrauen der Partner gewonnen und ein breites Netzwerk in Zentralamerika und Mexiko aufgebaut. Wir haben viel über die Strommärkte gelernt und konnten einige Erkenntnisse aus der deutschen und internationalen Energiewende im Bereich Leistungsprognosen für Wind- und Solarenergie einbringen.“

Nach dem gelungenen Abschluss des Projekts im Frühjahr 2019 setzt das Unternehmen sein Engagement in Lateinamerika fort und arbeitet bereits in einem neuen develoPPP.de-Projekt mit der GIZ zusammen. Mit der digitalen Vernetzung von Solar- und Windparks in einem „Virtuellen Kraftwerk“ soll ein argentinischer Netzbetreiber in der Lage sein, die Einspeisung von Solar- und Windenergie in Echtzeit zu überwachen und bei Bedarf fernzusteuern.