08.07.2019

Zentralamerikanische Ausbildung mit Chemnitzer Technologie

In Ländern wie El Salvador und Costa Rica tragen kluge Wirtschaftsinitiativen dazu bei, dass junge Menschen eine berufliche Perspektive in ihrer Heimat finden.

In Zentralamerika sind viele junge Menschen arbeitslos. Sie haben nur wenig Chancen, in einem heimischen Betrieb einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Viele lokale Unternehmen suchen zugleich qualifiziertes Personal.  

Eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zeigt, wie man Bildungs- und Privatsektor erfolgreich zusammenführt. Und dabei Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat das Projekt für verbesserte Wettbewerbsbedingungen von Klein- und Mittelständlern im Auftrag des BMZ durchgeführt. 2.380 neue Arbeitsplätze und 23 Ausbildungsgänge sind so in der IT-, Energie- und Tourismus-Branche entstanden. Zu den Erfolgen trugen die zielgerichtete Zusammenarbeit öffentlicher und privater Einrichtungen und der Wissensaustausch mit regionalen Partnern bei.

Angestoßen durch das Projekt, das bis 2018 lief, entstand eine öffentlich-private Partnerschaft von deutschen Mittelständlern und Bildungsträgern vor Ort. Die Partnerschaft war Teil des develoPPP.de-Programms des BMZ, das unternehmerische Initiativen mit entwicklungspolitischem Nutzen fördert. Ein Konsortium aus drei Chemnitzer Tech-Unternehmen etablierte Zentren für Industriedesign in Costa Rica und El Salvador. Die Firmen SITEC, CADsys und das Chemnitzer Institut für innovative Technologien brachten Hardware und Wissen zur digitalen Fertigung ein. 

Die Trainings vor Ort organisierte die gemeinnützige Bildungsorganisation Don Bosco. Das gemeinsame Projekt von deutschen Tech-Unternehmen und lokalen Bildungsträgern wurden von 2015 bis 2017 durchgeführt. 506 Teilnehmer*innen absolvierten Kurse in „Rapid Prototyping“. Bei diesem Verfahren werden neue Produkte am Computer entworfen und erste Modelle durch 3D-Druck hergestellt – von einfachen Getränkeflaschen bis hin zu Bauteilen für die Luftfahrt. Das spart viel Zeit und Aufwand in der Produktentwicklung. Und ist ein Schritt in Richtung digitaler Strukturwandel in Zentralamerika. Die jungen Studenten und Auszubildenden in El Salvador und Costa Rica haben gute Berufsperspektiven: 50 Jugendliche haben einen Job, zehn haben sogar ein eigenes Unternehmen gegründet. Und die Firmen aus Chemnitz haben ihrerseits Kontakte in einen neuen Markt geknüpft und potenzielle Kunden gefunden.

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