12.12.2018
Friedensarbeit im Nordirak
Zum Friedensnobelpreis für die Jesidin Nadia Murad: Im Nordirak verbessern Konflikttrainings das Verständnis unterschiedlicher ethnischer Gruppen und Glaubensgemeinschaften.
Durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) wurden im Nordirak rund 275.000 Menschen vertrieben. Betroffen waren insbesondere auch Jesidinnen und Jesiden, eine religiöse Minderheit, zu der auch die Friedensnobelpreisträgerin 2018 Nadia Murad zählt. Jesidische Siedlungen wurden systematisch zerstört oder von Kämpfern des IS in Besitz genommen.
Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH den Wiederaufbau der Region. Nach dem Abzug des IS leistet sie einen Beitrag zur Verständigung zwischen den ethnischen Gruppen und unterstützt Formate zu Austausch und Konfliktmanagement.
In der Region Ninewa führt das Bundesunternehmen Trainings zur Förderung für ein friedliches Zusammenleben durch. Führungspersönlichkeiten aus religiösen Gruppen und Stämmen sowie Vertreter der lokalen Regierung nehmen teil und tragen die Erfahrungen in ihre Gemeinden. So können Konflikte schneller erkannt und beigelegt werden. Außerdem haben die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen gemeinsam einen Leitfaden erstellt, in dem sie Grundsätze für ein friedliches interreligiöses Zusammenleben darstellen, die auch im Schulunterricht vermittelt werden sollen.
Zusätzlich unterstützt die GIZ Jobperspektiven für Binnenvertriebe und Menschen in aufnehmenden Gemeinden. 27.000 bedürftige Haushalte erzielen ein zusätzliches Einkommen aus "Cash for Work"-Programmen. Sie erledigen wichtige Arbeiten für das Gemeindewohl, wie etwa die Renovierung von Schulen oder die Instandsetzung von Parks und werden für diese Arbeiten umgehend bezahlt.
Das Engagement von Nadia Murad und ihrer Nichtregierungsorganisation stellt sicher, dass die Taten des IS aufgearbeitet werden. Gemeinsam mit Fachkräften des Zivilen Friedensdienstes unterstützt auch die GIZ die Dokumentation und Aufarbeitung der Verbrechen des IS und die Suche nach Vermissten.