29.11.2018

Indien trotzt mit Bodenschutz-Techniken dem Klimawandel

Hohe Erträge durch einen gut geschützten Boden in Indien: Die reiche Ernte versorgt die Familien mit mehr Nahrung. Nachhaltig verbesserte Flächenproduktivität sichert die Existenz der rund 80.000 erreichten Kleinbäuerinnen und -bauern.

Für eine gute Ernte muss der Boden nährstoffreich sein und dem Einfluss von Wind und Wasser standhalten. Doch in Indien ist durch das Bevölkerungswachstum und intensive Nutzung fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen von Erosion, Versalzung oder Versauerung betroffen. Die Auswirkungen des Klimawandels in Form von Trockenheit und unregelmäßigen Regenfällen verschärft die Bodendegradation weiter, auch in den Bundesstaaten Maharashtra und Madhya Pradesh. Den meisten Landwirten fehlt es an Wissen und Techniken zum Erhalt der Fruchtbarkeit.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH schult Bäuerinnen und Bauern zusammen mit Nichtregierungsorganisationen darin, die Fruchtbarkeit des Bodens zu verbessern und sich an den Klimawandel anzupassen. Dafür wurden zunächst Bodenproben genommen und analysiert. Anhand dieser Analysen werden Maßnahmen identifiziert, die dann in Schulungen vermittelt werden. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben über 16.000 Bäuerinnen und Bauern bessere und angepasste Anbaumethoden kennengelernt – etwa quer zum Hang zu säen statt längs. Das hindert das Wasser in der Regenzeit daran, ungenutzt den Hang hinunterzulaufen und die Erde wegzuspülen. Zudem lernen sie, Kompost gezielt zu nutzen, Dünger zu gewinnen oder Regenwasser zu speichern. So können zum Beispiel neue Rückhaltedämme die Niederschläge während der Regenzeit auffangen.

All diese Methoden haben dazu geführt, dass in Maharashtra und Madhya Pradesh 49.000 Hektar Boden – das ist etwa die fünffache Fläche von Paris – geschützt und fruchtbarer gemacht wurden. Darüber hinaus schafft das Vorhaben saisonale Beschäftigung in Form von Gemeinschaftsarbeit bei der Umsetzung von Erosionsschutzmaßnahmen für rund 5.000 Menschen, davon vier Fünftel Frauen. Sie vertieften zum Beispiel natürliche Wasserabflüsse, die zeitweise Wasser speichern, und legten Steinwälle an. Die Erfahrungen sollen in die Umsetzungsleitlinien für Wassereinzugsgebietsmanagement – Projekte der indischen Entwicklungsbank NABARD einfließen.