16.08.2018

Gültig für alle: Die Agenda 2030 als Kompass für eine nachhaltige Zukunft

In Mexiko können die Menschen entscheiden, wie die Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt werden soll. Das Land profitiert von den Erfahrungen Deutschlands.

Die Agenda 2030 ist ein Kompass, der den Kurs in Richtung einer nachhaltigen Zukunft weist. Das gilt für Industriestaaten genauso wie für Entwicklungs- und Schwellenländer. Ein wichtiges Element ist das Prinzip der „Universellen Gültigkeit“. Es fordert alle Staaten, egal ob entwickelte Staaten oder Entwicklungsländer, dazu auf, eine eigene Strategie zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda zu entwickeln. Jedes Land, das sich den Zielen der Agenda 2030 verpflichtet, setzt entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele individuelle Schwerpunkte.

Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto hat die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes im Juni 2018 der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Diese Vorgehensweise übersetzt die Vision der Agenda 2030 in die mexikanische Politik. Die Strategie umfasst alle Politikfelder – von der Armutsbekämpfung bis zum Umweltschutz. Mit ihr setzt sich Mexiko ambitionierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung: Um das Klima zu schützen und damit das 13. Nachhaltigkeitsziel zu erreichen sieht der Fahrplan beispielsweise die Einführung eines Emissionshandels zur Minderung von Treibhausgasen vor. Der Handel etabliert einen Preis auf CO2, so dass für emissionsintensive Industrien wie dem mexikanischen Zement- oder Chemiesektor Anreize für emissionsärmere Technologien und Brennstoffe kreiert werden.

Mexiko profitiert von Deutschlands Umsetzungs-Erfahrungen

Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das mexikanische Präsidialamt beim Aufbau eines Umsetzungsmechanismus auf nationaler Ebene. Im Rahmen einer Delegationsreise nach Deutschland haben zentrale deutsche Akteure, allem voran das Bundeskanzleramt und das BMZ, die mexikanischen Partner vom Nutzen einer langfristigen Strategie überzeugt.

Wie Mexiko die Agenda 2030 umsetzt, können dabei auch die Menschen im Land entscheiden: Fünf Regionen, die fern von der Hauptstadt Mexiko City liegen, beteiligten sich an regionalen Dialog-Veranstaltungen zur Ausarbeitung des neuen Nachhaltigkeits-Plans. Mehr als 500 Nichtregierungsorganisationen sowie Vertreter von Kommunen und aus der Wissenschaft besuchten die Foren. Ein Vorgehen, das Mexiko und Deutschland eint: An der Neuauflage der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 waren neben Bundes- und Landesregierungen auch Nichtregierungsorganisationen und Bürger beteiligt. Bis Ende Juli konnten alle Mexikaner die Strategie kommentieren. Im Herbst wird sie dann endgültig veröffentlicht.

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