02.02.2023
Nachhaltige Wirtschaft: Über den Markt zum Vorbild
Als Kleinbäuerin zur erfolgreichen Geschäftsfrau – wie es Grace Akot aus Uganda geschafft hat.
Von der Kleinbäuerin zur erfolgreichen Geschäftsfrau – dieser Weg war lang für Grace Akot aus Uganda. Die Voraussetzungen für die 42-jährige Mutter von vier Kindern waren nicht optimal: Der Agrarsektor in Uganda hinkt im regionalen Vergleich hinterher, dazu leben die meisten Armen auf dem Land. Akot und ihre Mitstreiter*innen im nordugandischen Agago District bauten nur kleine Mengen an Feldfrüchten an und brauchten das meiste davon selbst zum Überleben.
Die Wende brachte eine Reihe von Trainings, die Akot Stück für Stück zur Agrarunternehmerin machten: „Betriebswirtschaftliche Grundlagen, die Auswahl der profitabelsten Produkte, nachhaltige Anbaumethoden – ich habe viel gelernt“, erinnert sie sich an die Qualifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums.
Das neue Wissen setzte sie erfolgreich ein: „Mein Ackerland hat sich seit 2009 fast verdoppelt“, berichtet sie stolz. Neben Sonnenblumen, Reis und Sesam bedient Akot mit Honig und Shea-Produkten erfolgreich Marktnischen. Ihre größte Hoffnung, Überschüsse zu produzieren und auf den regionalen Märkten zu verkaufen, wurde ebenfalls erfüllt. Nicht nur als Geschäftsfrau ist Akot jetzt gut vernetzt: Ihr eigener Erfolg inspirierte sie, auch andere Menschen auf dem gleichen Weg zu bestärken. Als Trainerin hat Akot bereits über 500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Methoden geschult, die sie selbst erfolgreich gemacht haben – das Projekt hat insgesamt sogar über 22.000 von ihnen erreicht.
Sorgen macht Akot mittlerweile nur noch das Klima: „Der Klimawandel ist real und wir können nicht vor ihm weglaufen.“ Sie bleibt aber optimistisch und setzt mit ihrer Community auf klimaresiliente Anbaumethoden. Hoffnung auf Erfolg macht ihr dabei die nachhaltige Grundhaltung, die sie am Projekt zu schätzen gelernt hat: „Durch die langjährige Zusammenarbeit zwischen lokalen Gemeinschaften, Regierungsvertretern und der GIZ ist Vertrauen entstanden.“