Weltweit suchen über 402 Millionen Menschen nach Arbeit. Besonders in den Partnerländern der deutschen internationalen Zusammenarbeit gibt es viele Hindernisse. Arbeitssuchende haben oft nicht die nötigen Qualifikationen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Für eine Selbstständigkeit fehlen häufig die Mittel und unternehmerischen Fähigkeiten.
Beschäftigungsförderung
Unsere Partnerländer benötigen mehr und menschenwürdige Arbeitsplätze sowie qualifizierte Arbeitskräfte. So können Menschen und Unternehmen zur sozial-ökologischen Transformation beitragen. Wie können wir unsere Partner*innen dabei unterstützen, Beschäftigung zu erhöhen und zu verbessern?
Aktive Arbeitsmarktpolitik
Minderheiten und vulnerable Gruppen wie Jugendliche, Frauen und Menschen mit Behinderung sind besonders betroffen. Gleichzeitig fehlen vielen Unternehmen weltweit Fachkräfte. Die GIZ unterstützt dabei, Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zusammenzubringen.
Durch aktive Arbeitsmarktpolitik und Maßnahmen erleichtern wir Menschen den Jobeinstieg und erzielen bessere Beschäftigungs- und Einkommenseffekte. Dazu gehören unter anderem:
- Beratung zu Beschäftigungsstrategien
- Ausbau von Qualifizierungsangeboten
- Förderung von Unternehmertum
Leistungen zur Arbeitsvermittlung
Wir unterstützen den Ausbau staatlicher und nichtstaatlicher Leistungen zur Arbeitsvermittlung – digital, vernetzt und für alle erreichbar. Wir beraten Regierungen, wie sie die Arbeitsvermittlung verbessern und fördern Netzwerke zwischen Ministerien, Arbeitsagenturen und Unternehmen.
Wir setzen auf:
Unsere Maßnahmen verbessern die Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt, bauen Hemmnisse ab und stärken die Beschäftigungsqualität – im Dialog mit Arbeitssuchenden, Unternehmen und Institutionen.
Bessere Arbeitsmarktinformationen
In vielen Partnerländern fehlen zuverlässige Daten zum Arbeitsmarkt. Wir verbessern deshalb den Zugang zu Arbeitsmarktinformationen und ihre Qualität. Zu unseren Leistungen gehören Schulungen zur Erhebung und Auswertung von Arbeitsmarktdaten, die Nutzung digitaler Ansätze und die Vernetzung von Behörden.
Qualität von Beschäftigung erhöhen
In vielen Ländern leiden Menschen unter schlechten Arbeitsbedingungen wie Ausbeutung, Kinderarbeit und fehlende soziale Sicherung. Weltweit leben rund 700 Millionen Menschen trotz Arbeit unter der Armutsgrenze (Working Poor). Wir setzen uns dafür ein, dass mehr Menschen unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können – mit fairer Bezahlung, sozialer Sicherheit und Schutz am Arbeitsplatz.
Menschenwürdige Arbeit macht nicht nur Beschäftigte zufriedener, sondern stärkt auch Produktivität, Entwicklung und Gerechtigkeit.
Beschäftigungsdialog ausbauen
Arbeitsmärkte verändern sich weltweit. Demografischer Wandel, Digitalisierung und Klimawandel haben negative Auswirkungen wie Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und informelle Beschäftigung. Viele Regierungen stehen daher unter Druck.
Gleichzeitig fehlt es an Beteiligung: Sozialpartner wie Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände sind oft schwach. Wir unterstützen diese Partner dabei, ihre Rolle im sozialen Dialog wahrzunehmen – durch Qualifizierung, Austausch und den Aufbau von Kooperationen.
Ziel ist ein fairer, inklusiver Dialog zwischen Staat, Arbeitgebern und Beschäftigten.
Flucht und Beschäftigung
Flucht verstärkt Armut und Ungleichheit. Wir setzen uns dafür ein, die Beschäftigungschancen von Menschen auf der Flucht und aufnehmenden Gemeinden zu verbessern.
Dabei verbinden wir Qualifizierung mit
- Existenzgründung
- sozialer Absicherung
- psychosozialer Unterstützung und
- Friedensförderung.
Wir beraten Regierungen, unterstützen berufliche Bildung und kurzfristige Einkommensmöglichkeiten. Unsere Arbeit ist dabei stets konfliktsensibel und orientiert sich am „Do-No-Harm“-Prinzip sowie dem Leitgedanken der Agenda 2030, niemanden zurückzulassen.
Faire Bedingungen für Plattformarbeit
Digitale Plattformen bieten Menschen weltweit neue Beschäftigungsperspektiven. Zugang und Arbeitsbedingungen sind aber ungleich verteilt, Schutzmechanismen für die Arbeitenden fehlen oft. Die Plattformen selbst übernehmen selten Verantwortung und kontrollieren häufig intransparent.
Wir setzen auf Qualifizierung, faire Bedingungen und gezielte Beratung, zum Beispiel zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und Standards. Menschen mit begrenztem Zugang zum Arbeitsmarkt unterstützen wir beim Einstieg in die Plattformarbeit durch Informationen und Sensibilisierung zu Potenzialen und Herausforderungen.
Regierungen beraten wir zu rechtlichen Standards und digitaler Beschäftigungspolitik. Gemeinsam mit Plattformen, Unternehmen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft schaffen wir bessere Rahmenbedingungen für eine gerechtere digitale Arbeitswelt.