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Für partnerschaftliche
Zusammenarbeit
Gemeinsam demokratischen Wandel gestalten
Bürgerversammlungen in Gemeinden, Mediationsverfahren im Vorfeld von
Investitionsprojekten oder Wahlen: Demokratische Beteiligungsformen verleihen
Menschen und ihren Wünschen und Bedürfnissen eine Stimme. Seit Jahrzehnten
unterstützt die GIZ vor allem im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaft-
liche Zusammenarbeit und Entwicklung viele Partner aus Politik und Zivilgesell-
schaft, demokratischen Wandel zu gestalten und neue Beteiligungsformen zu
erproben. In mehr als 420 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund
1,6 Milliarden Euro
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berät sie Partnerregierungen zu guter Regierungsführung
und begleitet sie dabei, rechtsstaatliche Strukturen aufzubauen. Aktuell liegt ein
Schwerpunkt darauf, im Auftrag der Bundesregierung die Demokratiebestrebun-
gen in den nordafrikanischen Staaten zu fördern und die Sicherheitsstrukturen in
fragilen Staaten zu stärken. An der Schnittstelle zwischen Entwicklungs- und
Sicherheitspolitik arbeitet die GIZ schon seit mehr als zehn Jahren und wird
zunehmend nachgefragt. Aufträge im Bereich Sicherheit, Wiederaufbau und
Frieden machten 2012 mit 232 Millionen Euro rund 14 Prozent des gesamten
Auftragswerts der GIZ aus – fast doppelt so viel wie noch 2008.
Die Unterstützung der GIZ reicht von der Organisation von Wahlbeobachtungen
über die Beratung von Rechnungshöfen bis zur Begleitung des G20-Schwellenlän-
derdialogs im Finanzsektor. Beispielhaft für neue Partnerschaften steht auch die
weltweite Vernetzung von Großstädten über neue Wissensplattformen.
Mit Leben gefüllt: Beteiligung im Unternehmen
Was für ganze Gesellschaften gilt, trifft auch auf das Unternehmen GIZ zu. Transparenz,
Rechenschaftspflicht und Partizipation sind für uns ebenfalls zentrale Prinzipien. Um sie mit
Leben zu füllen, verfügt die GIZ über unterschiedliche Plattformen für interne wie externe
Interessengruppen, um unternehmerische Prozesse und Entscheidungen zu vermitteln und
gemeinsam auszuhandeln. Im mitbestimmten Aufsichtsrat sind neben Vertreterinnen und
Vertretern der Anteilseigner auch die Arbeitnehmer vertreten. Mögliche Zielkonflikte bei
der Unternehmensplanung – etwa wirtschaftliches Handeln einerseits, politischer Anspruch
andererseits – werden hier offen diskutiert. Interessengruppen, die nicht im Aufsichtsrat ver-
treten sind, finden im GIZ-Kuratorium ein Forum. Hier holt sich die GIZ differenzierte
Einschätzungen ein zu neuen Ansätzen, wie etwa der geförderten Zuwanderung von interna-
tionalen Fachkräften. Der Wirtschaftsbeirat wiederum schlägt eine Brücke zwischen der GIZ
und der Privatwirtschaft, die von Fall zu Fall Kunde, Auftragnehmer oder Partner ist. Jedoch
ist auch die Teilhabe des Personals einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der GIZ. Über
die betrieblichen Mitbestimmungsgremien hinaus verfügt das Unternehmen über weitere
Beteiligungs- und Dialogformate, die die Akzeptanz unseres unternehmerischen Handelns
erhöhen.
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Ob gesellschaftlicher Wandel in einem Land oder nachhaltige Entwicklung weltweit –
damit Reformen auf Dauer wirken, müssen sie von vielen mitgetragen werden. Um
dabei die Menschen rund um den Globus stärker teilhaben zu lassen, entwickelt die
GIZ immer wieder neue Formen von internationalen Kooperationen und Allianzen –
mit Partnern und für Auftraggeber in Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern
sowie zunehmend auch der Europäischen Union.
*Quelle Zahlen:
www.giz.de/projektdaten(Stand: 13. März 2015)
Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014
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