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Ein ähnliches Vorhaben hatte GIZ IS schon einmal von
2007 bis 2011 erfolgreich umgesetzt. Damals wurde die
Basisgesundheitsversorgung für rund 1,6 Millionen Men-
schen in zwei südöstlichen Provinzen reformiert.
Deutsches Know-how im Gesundheitssektor ist in der
Demokratischen Republik Kongo noch an anderer Stelle
gefragt: Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids,
Tuberkulose und Malaria und die globale Impfallianz Gavi
haben GIZ IS beauftragt, ihre Gesundheitsfonds für das
Land zu verwalten. Und mit Mitteln der Schweizer Ent-
wicklungsagentur arbeitet GIZ IS daran, das Gesundheits-
system in der Provinz Südkivu zu verbessern. Außerdem
unterstützt die GIZ im Auftrag des BMZ das Land, seinen
nationalen Gesundheitsentwicklungsplan umzusetzen.
Auch in Vietnam fehlt es vor allem auf dem Land
immer noch an gut ausgebildetem Personal und dringend
benötigter medizinischer Ausrüstung. In fünf Provinzen des
Landes finanziert das BMZ deshalb seit 2009 ein Gesund-
heitsprogramm. Die Europäische Union bezuschusst es mit
rund 1,5 Millionen Euro. Zentrale Aufgabe ist hier ein pro-
fessionelleres Krankenhausmanagement. Dazu berät die
GIZ regionale Gesundheitsbehörden, ihre Abrechnungsver-
fahren zu vereinheitlichen und neue IT-Systeme – etwa für
die elektronische Verwaltung der Patientenakten – einzu-
führen. Fach- und Führungskräften in Krankenhäusern
wird vermittelt, wie sie Gelder und Personal zum Wohle der
Patienten besser einsetzen können. Ergänzend dazu finan-
ziert die KfW Entwicklungsbank für die Kliniken dringend
benötigte medizinische Geräte und die Entsorgung medizi-
nischer Abfälle. Und das Personal wird von der GIZ darin
geschult, wie damit umzugehen ist. Zudem wurden bereits
mehr als 2.000 Ärzte, Pfleger, Hebammen und Apotheker
in Intensivmedizin, Medikamentenverschreibung, Röntgen-
und Ultraschalldiagnose sowie der Versorgung von Neuge-
borenen weitergebildet. Das hat unter anderem zu einem
Rückgang von Krankenhausinfektionen und einer geringe-
ren Kinder- und Müttersterblichkeit beigetragen.
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Gesundheitswesen
| Krank werden in der Stadt oder auf dem
Land: In vielen Ländern der Welt macht das einen Unter-
schied. Denn während sich die Gesundheitsversorgung in
den Städten vielerorts verbessert hat, sind Kranke in ländli-
chen Regionen oft immer noch tagelang zum nächsten
Gesundheitszentrum unterwegs. Medizinische Hilfe kommt
dann entweder zu spät oder sie ist unzureichend und die
Behandlungskosten sind noch dazu überteuert. Eine bessere
medizinische Versorgung für die ländliche Bevölkerung ist
daher eines der wichtigsten Ziele des weltweiten deutschen
Engagements im Gesundheitssektor.
Beispiel Demokratischen Republik Kongo: Hier ist die
Gesundheitsversorgung so schlecht, dass sich lebensbedroh-
liche Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Parasiten-
befall immer mehr ausbreiten und die Sterberaten steigen.
Beauftragt vom kongolesischen Gesundheitsministerium
und der Weltbank unterstützt GIZ International Services
(GIZ IS) das Land seit 2013 dabei, die medizinische Versor-
gung zu verbessern. Dabei geht es um die Qualifizierung
und Motivation von Ärzten, Pflegekräften und Verwaltungs-
fachleuten in den Krankenhäusern und Gesundheitsstatio-
nen. So sollen für etwa 2,8 Millionen Menschen in drei
entlegenen Distrikten im Südosten des Landes die Behand-
lungskosten gesenkt und die Versorgungsqualität gesteigert
werden. Dafür wurde ein Gesundheitsfonds mit 5,9 Millio-
nen Euro aufgelegt.
GIZ IS betreut diesen Fonds und hat dazu ein leistungsba-
siertes Finanzierungssystem eingeführt. Konkret heißt das,
GIZ IS regelt vertraglich mit staatlichen, privaten und
kirchlichen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen, wie
viele Schwangerschaftsuntersuchungen und Geburten, Vor-
sorgeuntersuchungen, Impfungen oder Operationen sie zum
Beispiel erbringen müssen. Die Einrichtungen erstatten
monatlich Bericht über die Anzahl und die Qualität der
erbrachten Dienstleistungen und werden nach einer gründli-
chen Prüfung aus dem Fonds für die geleisteten Dienste
bezahlt.
Eine Patientenbefragung stimmt zuversichtlich: Nach und
nach ist die Zahl der Gesundheitsdienstleistungen in den
Einrichtungen während der Projektlaufzeit gestiegen.
Gleichzeitig sanken die medizinischen Behandlungskosten.
Ebola-Hilfe
| Die Ebola-Epidemie in Westafrika scheint
gebannt – auch mit deutscher Hilfe, an der die GIZ im Auf-
trag des Auswärtigen Amts (AA) und des BMZ beteiligt war.
So versorgte die GIZ in enger Kooperation mit deutschen
Nichtregierungsorganisationen (NRO) und staatlichen
Stellen in Liberia, Sierra Leone und Guinea Menschen mit
Nahrungsmitteln, die aufgrund von Quarantänevorschriften
ihr Haus nicht verlassen durften. Außerdem wurden Medi-
kamente und medizinische Materialien an Gesundheits-
stationen geliefert – von Spritzen über Infusionen bis zu
Verbandsmaterial. Hand in Hand ging dieses Engagement
mit Aufklärungskampagnen über Ansteckungsrisiken und
Vorbeugungsmaßnahmen, bei denen die GIZ mit mehreren
NRO zusammengearbeitet hat. Bereits mit Blick auf eine
langfristig bessere Gesundheitsversorgung unterstützte die
GIZ neben anderen Gesundheitsstationen auch ein Kinder-
krankenhaus in Sierra Leones Hauptstadt Freetown. Diesem
wurden beispielsweise ein Ambulanzfahrzeug zur Verfügung
gestellt und die Löhne für das Personal weitergezahlt.
Dadurch können 1.300 stationäre und 2.000 ambulante
Patienten mit Krankheiten von Malaria bis zur Lungenent-
zündung behandelt werden. Die GIZ war ebenfalls in Mali
aktiv. Neben BMZ-finanzierten Maßnahmen zur Ebola-Prä-
vention unterstützte die GIZ im Auftrag des AA auch den
Aufbau eines mobilen Labors zur Ebola-Diagnostik und
organisierte die Ausbildung von malischem Laborpersonal.
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// Demokratische Republik Kongo, Vietnam
// Westafrika
Bessere Gesundheitsversorgung
für die Landbevölkerung
Auf die Zukunft
angelegt
Kontakt (Demokratische Republik Kongo):
kathrin.nutt@giz.de// Kontakt (Vietnam):
anna.frisch@giz.deKontakt:
marina.mdaihli@giz.de//
www.giz.de/de/mediathek/29811.htmlBasisgesundheits-
versorgung für bereits
1,6
Millionen Menschen
verbessert
Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014
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Gesundheit fördern