Previous Page  38-39 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 38-39 / 68 Next Page
Page Background

02

Ein ähnliches Vorhaben hatte GIZ IS schon einmal von

2007 bis 2011 erfolgreich umgesetzt. Damals wurde die

Basisgesundheitsversorgung für rund 1,6 Millionen Men-

schen in zwei südöstlichen Provinzen reformiert.

Deutsches Know-how im Gesundheitssektor ist in der

Demokratischen Republik Kongo noch an anderer Stelle

gefragt: Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids,

Tuberkulose und Malaria und die globale Impfallianz Gavi

haben GIZ IS beauftragt, ihre Gesundheitsfonds für das

Land zu verwalten. Und mit Mitteln der Schweizer Ent-

wicklungsagentur arbeitet GIZ IS daran, das Gesundheits-

system in der Provinz Südkivu zu verbessern. Außerdem

unterstützt die GIZ im Auftrag des BMZ das Land, seinen

nationalen Gesundheitsentwicklungsplan umzusetzen.

Auch in Vietnam fehlt es vor allem auf dem Land

immer noch an gut ausgebildetem Personal und dringend

benötigter medizinischer Ausrüstung. In fünf Provinzen des

Landes finanziert das BMZ deshalb seit 2009 ein Gesund-

heitsprogramm. Die Europäische Union bezuschusst es mit

rund 1,5 Millionen Euro. Zentrale Aufgabe ist hier ein pro-

fessionelleres Krankenhausmanagement. Dazu berät die

GIZ regionale Gesundheitsbehörden, ihre Abrechnungsver-

fahren zu vereinheitlichen und neue IT-Systeme – etwa für

die elektronische Verwaltung der Patientenakten – einzu-

führen. Fach- und Führungskräften in Krankenhäusern

wird vermittelt, wie sie Gelder und Personal zum Wohle der

Patienten besser einsetzen können. Ergänzend dazu finan-

ziert die KfW Entwicklungsbank für die Kliniken dringend

benötigte medizinische Geräte und die Entsorgung medizi-

nischer Abfälle. Und das Personal wird von der GIZ darin

geschult, wie damit umzugehen ist. Zudem wurden bereits

mehr als 2.000 Ärzte, Pfleger, Hebammen und Apotheker

in Intensivmedizin, Medikamentenverschreibung, Röntgen-

und Ultraschalldiagnose sowie der Versorgung von Neuge-

borenen weitergebildet. Das hat unter anderem zu einem

Rückgang von Krankenhausinfektionen und einer geringe-

ren Kinder- und Müttersterblichkeit beigetragen. 

//

Gesundheitswesen

| Krank werden in der Stadt oder auf dem

Land: In vielen Ländern der Welt macht das einen Unter-

schied. Denn während sich die Gesundheitsversorgung in

den Städten vielerorts verbessert hat, sind Kranke in ländli-

chen Regionen oft immer noch tagelang zum nächsten

Gesundheitszentrum unterwegs. Medizinische Hilfe kommt

dann entweder zu spät oder sie ist unzureichend und die

Behandlungskosten sind noch dazu überteuert. Eine bessere

medizinische Versorgung für die ländliche Bevölkerung ist

daher eines der wichtigsten Ziele des weltweiten deutschen

Engagements im Gesundheitssektor.

Beispiel Demokratischen Republik Kongo: Hier ist die

Gesundheitsversorgung so schlecht, dass sich lebensbedroh-

liche Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Parasiten-

befall immer mehr ausbreiten und die Sterberaten steigen.

Beauftragt vom kongolesischen Gesundheitsministerium

und der Weltbank unterstützt GIZ International Services

(GIZ IS) das Land seit 2013 dabei, die medizinische Versor-

gung zu verbessern. Dabei geht es um die Qualifizierung

und Motivation von Ärzten, Pflegekräften und Verwaltungs-

fachleuten in den Krankenhäusern und Gesundheitsstatio-

nen. So sollen für etwa 2,8 Millionen Menschen in drei

entlegenen Distrikten im Südosten des Landes die Behand-

lungskosten gesenkt und die Versorgungsqualität gesteigert

werden. Dafür wurde ein Gesundheitsfonds mit 5,9 Millio-

nen Euro aufgelegt.

GIZ IS betreut diesen Fonds und hat dazu ein leistungsba-

siertes Finanzierungssystem eingeführt. Konkret heißt das,

GIZ IS regelt vertraglich mit staatlichen, privaten und

kirchlichen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen, wie

viele Schwangerschaftsuntersuchungen und Geburten, Vor-

sorgeuntersuchungen, Impfungen oder Operationen sie zum

Beispiel erbringen müssen. Die Einrichtungen erstatten

monatlich Bericht über die Anzahl und die Qualität der

erbrachten Dienstleistungen und werden nach einer gründli-

chen Prüfung aus dem Fonds für die geleisteten Dienste

bezahlt.

Eine Patientenbefragung stimmt zuversichtlich: Nach und

nach ist die Zahl der Gesundheitsdienstleistungen in den

Einrichtungen während der Projektlaufzeit gestiegen.

Gleichzeitig sanken die medizinischen Behandlungskosten.

Ebola-Hilfe

| Die Ebola-Epidemie in Westafrika scheint

gebannt – auch mit deutscher Hilfe, an der die GIZ im Auf-

trag des Auswärtigen Amts (AA) und des BMZ beteiligt war.

So versorgte die GIZ in enger Kooperation mit deutschen

Nichtregierungsorganisationen (NRO) und staatlichen

Stellen in Liberia, Sierra Leone und Guinea Menschen mit

Nahrungsmitteln, die aufgrund von Quarantänevorschriften

ihr Haus nicht verlassen durften. Außerdem wurden Medi-

kamente und medizinische Materialien an Gesundheits-

stationen geliefert – von Spritzen über Infusionen bis zu

Verbandsmaterial. Hand in Hand ging dieses Engagement

mit Aufklärungskampagnen über Ansteckungsrisiken und

Vorbeugungsmaßnahmen, bei denen die GIZ mit mehreren

NRO zusammengearbeitet hat. Bereits mit Blick auf eine

langfristig bessere Gesundheitsversorgung unterstützte die

GIZ neben anderen Gesundheitsstationen auch ein Kinder-

krankenhaus in Sierra Leones Hauptstadt Freetown. Diesem

wurden beispielsweise ein Ambulanzfahrzeug zur Verfügung

gestellt und die Löhne für das Personal weitergezahlt.

Dadurch können 1.300 stationäre und 2.000 ambulante

Patienten mit Krankheiten von Malaria bis zur Lungenent-

zündung behandelt werden. Die GIZ war ebenfalls in Mali

aktiv. Neben BMZ-finanzierten Maßnahmen zur Ebola-Prä-

vention unterstützte die GIZ im Auftrag des AA auch den

Aufbau eines mobilen Labors zur Ebola-Diagnostik und

organisierte die Ausbildung von malischem Laborpersonal. 

//

// Demokratische Republik Kongo, Vietnam

// Westafrika

Bessere Gesundheitsversorgung

für die Landbevölkerung

Auf die Zukunft

angelegt

Kontakt (Demokratische Republik Kongo):

kathrin.nutt@giz.de

 // Kontakt (Vietnam):

anna.frisch@giz.de

Kontakt:

marina.mdaihli@giz.de

 // 

www.giz.de/de/mediathek/29811.html

Basisgesundheits-

versorgung für bereits

1,6

Millionen Menschen

verbessert

Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014

34

35

Gesundheit fördern