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Mitarbeiterdialog
| Ein Mittagessen mit dem Vorstand? Ganz
direkt etwas über Unternehmensentscheidungen erfahren,
Fragen stellen, sich austauschen? Bei „Auf ein Wort mit …“
passiert genau das. Mehrmals im Jahr lädt dazu jeweils ein
Vorstandsmitglied bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter ein. Diese sehr persönliche interne Kommunikation ist
in der GIZ nicht das einzige Format für den Dialog zwischen
Beschäftigten und Vorstand: In Eschborn, Bonn und Berlin
etwa finden regelmäßig Diskussionsveranstaltungen mit
dem Vorstand statt; Video-Podcasts informieren über die
letzte Vorstandssitzung; und damit auch die Beschäftigten
im Ausland Gelegenheit zum Dialog mit dem Vorstand haben,
gibt es zu bestimmten Anlässen Video-Livestreams. Hier
können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit mit
ihren Fragen und Kommentaren hinzuschalten.
Ein Feedback an Führungskräfte stärkt zudem den
Dialog zwischen den Beschäftigten und ihren direkten Vor-
gesetzten. Diesen Feedbackprozess einmal im Jahr zu orga-
nisieren, sind alle Führungskräfte im In- und Ausland ver-
pflichtet. Zur guten Unternehmensführung in der GIZ gehört
nicht nur die schnelle und direkte Information. Ob Beschäf-
tigte die Ausrichtung ihres Unternehmens akzeptieren und
mittragen, hängt auch davon ab, wie sie eingebunden wer-
den. Neben den betrieblichen Beteiligungsgremien legt eine
Policy zudem fest, dass in jedem Partnerland eine Perso-
nalvertretung gewählt wird – auch dort, wo die GIZ dazu
rechtlich nicht verpflichtet ist. Sie kann bei Konflikten hin-
zugezogen werden und vermittelt Anregungen und Vor-
schläge an die Landesdirektion.
Die GIZ führt auch regelmäßig eine unternehmens-
weite Mitarbeiterbefragung durch. Zu spezifischen Themen
gibt es weitere Umfragen unter den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Aus den Ergebnissen werden anschließend
mögliche Handlungsfelder definiert und an Länder und Ein-
heiten zurückgespielt. Für den Austausch untereinander bie-
tet schließlich das GIZ-Intranet mit seinen Kommentarfunk-
tionen ein schnelles und direktes Kommunikationsforum für
das Personal. Dafür wurde es mehrfach ausgezeichnet –
zuletzt mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation
2013.
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// Weltweit
Auftraggeberdialog
| Wie zufrieden sind unsere Auftraggeber mit unseren Leistungen? Wie
beurteilen sie deren Wirksamkeit und Effizienz? Bis Oktober 2014 führte die GIZ ihren dritten
Auftraggeberdialog durch. Erstmals wurde er auch auf Teilnehmer außerhalb deutscher Bun-
desressorts ausgeweitet. Als Teil des Qualitätsmanagements der GIZ hilft der Dialog, die
Kundenorientierung zu intensivieren. Positiv hervorgehoben wurden etwa die Partnernähe der
GIZ und die breite Fachkompetenz des Personals.
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// Weltweit
Im Dialog mit Auftraggebern
„Auf ein Wort mit …“
Interkultureller Dialog
| Eigentlich selbstverständlich: Indi-
gene Völker wollen mitreden bei der Vergabe von Förderkon-
zessionen für Erdöl, Kupfer und Gold in ihren Siedlungsge-
bieten. In Peru können sie das seit 2011. In dem Jahr hat die
Regierung ein Gesetz zur Konsultierung indigener Völker ver-
abschiedet. Die Ombudsbehörde, die das Gesetz mitformu-
liert hat, soll nun auch dessen Umsetzung in die Praxis über-
wachen. Im Auftrag des Auswärtigen Amts unterstützt die
GIZ die Behörde seit 2012 dabei. Die indigene Bevölkerung
wird beispielsweise über ihre Rechte aufgeklärt und staatliche
Stellen werden bei der Anwendung des Gesetzes kontrolliert.
Derzeit laufen 23 Verfahren, von denen neun bereits erfolg-
reich mit Vereinbarungen beendet wurden – etwa über die
Einrichtung von Naturschutzzonen und zur Vergabe von Erd-
ölkonzessionen. Zudem erhielten mehr als 500 Repräsentan-
ten indigener Völker und ebenso viele öffentlich Bedienstete
Schulungen zum neuen Konsultationsrecht. Ein Monitoring-
system, mit dem die Ombudsbehörde überwachen kann, ob
getroffene Vereinbarungen eingehalten werden, wird bald ein-
geführt. Seit Mitte 2014 berät die GIZ auch das Vizeministe-
rium für Interkulturalität, unter dessen Federführung die
Dialogprozesse durchgeführt werden.
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// Peru
Dialog statt Konflikt
Kontakt:
hartmut.paulsen@giz.de//
www.giz.de/de/weltweit/13344.htmlÖffentliche Finanzen
| Ein Allheilmittel gegen Korruption und
ineffektives Wirtschaften gibt es nicht. Aber es gibt ein Mit-
tel, das für mehr Transparenz sorgt – einen funktionierenden
Rechnungshof. Um den Umgang mit Steuer- und Entwick-
lungshilfegeldern effektiver kontrollieren zu können, hat der
Rechnungshof in Tansania um Unterstützung gebeten. Seit
2013 berät die GIZ daher diese tansanische Institution im
Auftrag des BMZ und mit Unterstützung des deutschen
Bundesrechnungshofs. Das Ziel sind qualitativ bessere und
tiefergehende Prüfungen als bisher, um so insgesamt zu mehr
Transparenz der öffentlichen Haushalte beizutragen. Dabei
berät das Projekt den tansanischen Rechnungshof zu verschie-
denen Prüfungsarten wie Wirtschaftlichkeitsprüfungen oder
Prüfungen zur Rechnungsführung. Ferner werden seine Prü-
fer intensiv auf Spezialthemen, beispielsweise Vertragsma-
nagement oder Schuldenmanagement der öffentlichen Hand,
vorbereitet. Der tansanische Rechnungshof baut zudem sein
internes Steuerungssystem aus, um die eigene Arbeit kontinu-
ierlich beobachten, bewerten und verbessern zu können. Da
aufgedeckte Missstände nur dann zu Konsequenzen führen,
wenn das Zusammenspiel zwischen Rechnungshof und parla-
mentarischer Kontrolle funktioniert, fördert die GIZ auch
den Politikdialog.
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// Tansania
Korruption und
Verschwendung vorbeugen
Kontakt:
achim.blume@giz.deIntegrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014
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Gute Regierungsführung fördern