des Innern mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK) und dem Technischen Hilfswerk
(THW) sowie die Bundesministerien für Wirtschaft, Um-
welt, Bildung und das Auswärtige Amt. Denn mit der Initia-
tive werden – als Modell für eine neue politische Strategie –
ressortübergreifend neue Formen der internationalen
Zusammenarbeit mit Partnerländern ausgelotet. Die Initiative
wird im Auftrag des BMZ von der GIZ koordiniert und
bringt Fachleute aus Staat, Privatwirtschaft, Wissenschaft
und Zivilgesellschaft aus Deutschland und derzeit acht Län-
dern der Asien-Pazifik-Region zusammen, darunter Bangla-
desch, Indonesien oder die Philippinen. Um drei Schwer-
punkte geht es dabei: Bevölkerungs- und Katastrophenschutz,
Aufbau von Frühwarnsystemen sowie Schutz von wirtschaft-
licher Infrastruktur. Was alle Beteiligten eint, ist der Wille,
über Ländergrenzen hinweg voneinander zu lernen, gemein-
sam Lösungsansätze zu entwickeln und in Pilotmaßnahmen
wie etwa „Hotel Resilient“ zu erproben.
Um gemeinsames Lernen mit Fachleuten rund um den
Globus ging es auch in einem internationalen Onlineseminar
zumThema Bodenschutz. Ein Viertel aller Ackerflächen welt-
weit ist bereits unfruchtbar – durch Erosion oder durch zu
intensive Bewässerung und Überdüngung versalzt. In einem
vom BMZ finanzierten, sogenannten Massive Open Online
Course (MOOC) erforschten mehr als 1.500 Führungskräfte
aus Behörden, Entwicklungsorganisationen, Denkfabriken
und der Wirtschaft, wie dieser Trend zu stoppen ist. Konkret
funktionierte das so: In Kooperation mit der Universität der
Vereinten Nationen erhielten die Teilnehmer Material zum
Selbststudium wie Fallstudien und methodische Ansätze,
Literaturempfehlungen sowie eine Wochenaufgabe, die sie fle-
xibel bearbeiteten. In den Webinaren mit Gastrednern und
offenen Fragerunden vertieften sie das Gelernte. Die Akade-
mie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) der GIZ stellte
die digitale Plattform, organisierte und moderierte den Kurs.
Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat. Ein
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Internationale Vernetzung
| Globale Herausforderungen brau-
chen globale Lösungen – und die gebündelte Kreativität und
Erfahrung von Fachleuten rund um den Globus. Für die gro-
ßen Themen unserer Zeit – verantwortungsvolle Finanz- und
Wirtschaftsmärkte, Bevölkerungswachstum und Stadtent-
wicklung, Klimawandel und Ressourcenschutz – lassen sich
nur gemeinsam Lösungsansätze finden. Dafür bringt die GIZ
weltweit Fachleute aus unterschiedlichen Ressorts in Kontakt,
fördert Vernetzung und entwickelt und betreibt internationale
Plattformen zumWissensaustausch und gemeinsamen Lernen.
Allen gemeinsam ist der Wille, über Ländergrenzen hinweg
voneinander zu lernen, gemeinsam Lösungsansätze zu ent-
wickeln und zu erproben.
Ein Beispiel dafür ist „Hotel Resilient“, eine Koopera-
tion der GIZ mit dem Sekretariat der Vereinten Nationen für
die Internationale Strategie zur Katastrophenvorsorge
(UNISDR) und der Pacific Asia Travel Association. Das Pro-
gramm soll Hotels und Urlaubsresorts in der Asien-Pazifik-
Region besser gegen Naturkatastrophen wappnen, denn was
viele Urlaubsresorts so attraktiv macht, birgt gleichzeitig ein
großes Risiko: Ihre meist sehr exponierte Lage an Küsten, auf
Klippen und entlang von Flüssen macht sie extrem anfällig
für Wirbelstürme, Flutwellen oder Hochwasser. Viele Hotels,
vor allem kleinere, die keiner internationalen Kette angehö-
ren, sind darauf schlecht vorbereitet. Hier setzt „Hotel Resili-
ent“ an. Dabei entwickelt die GIZ mit den Hotels jeweils
angepasste, international anerkannte Standards für das Risi-
komanagement. Das bietet im Katastrophenfall mehr Sicher-
heit und soll die Tourismusbranche, wichtigster Wirtschafts-
faktor der Region, widerstandsfähiger gegenüber Klima-
katastrophen machen. Hotels, die diese Standards eingeführt
haben, werden zertifiziert – ein Wettbewerbsvorteil bei den
Kunden.
Das Programm ist Teil der „Globalen Initiative Katas
trophenrisikomanagement“, die das BMZ 2013 ins Leben
gerufen hat. Daran mitbeteiligt sind die Bundesministerien
// Weltweit
Über Ländergrenzen hinweg
voneinander lernen
Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014
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Vernetzt sein