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Ernährungssicherung

| Mehr als 800 Millionen Menschen

weltweit leiden an Hunger. Die Hauptursache ist Armut. Sie

haben kein Geld, um Nahrungsmittel zu kaufen. Denn viele

Kleinbauern in Entwicklungsländern produzieren kaum

mehr, als für den Eigenbedarf nötig ist – ein geschlossener

Kreis aus Armut und Hunger. An diesem Punkt setzt die

German Food Partnership (GFP) an: 2012 unter der

Schirmherrschaft des BMZ gegründet, will die Initiative

durch eine marktorientierte, nachhaltige landwirtschaftliche

Produktion die Einkommen und die Ernährungssituation

von Kleinbauern verbessern. Dafür bündelt die GFP das

Wissen und die finanziellen Ressourcen von rund 35 Unter-

nehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft, die bereit

sind, ihre Geschäftsinteressen mit einem entwicklungspoliti-

schen Anliegen zu verbinden. Mit dabei sind Großkonzerne

wie Bayer oder BASF, aber auch Firmen wie Grimme, Euro-

plant oder Solana. Mit der Mitgliedschaft in der GFP

bekennen sich alle Unternehmen zu klaren sozialen, ökologi-

schen und entwicklungsorientierten Standards. Im Auftrag

des BMZ koordiniert die GIZ die Aktivitäten der GFP, da-

runter Reisprojekte in Afrika und Asien sowie ein Projekt

zur Förderung des Kartoffelanbaus in Afrika.

Für das länderübergreifende Reisprojekt in Thailand,

Vietnam, Indonesien und auf den Philippinen unterstützt

die GFP in enger Zusammenarbeit mit den staatlichen

Agrar beratungsdiensten Schulun-

gen zu Themen wie Bodenbearbei-

tung und -fruchtbarkeit, Aussaat,

Bewässerung, umweltfreundliche

Schädlingsbekämpfung und Düngung. Die Kleinbauern

erhalten dadurch einen Einblick in die weite Bandbreite von

modernen Produktionsmethoden und entscheiden selbst,

welche für sie die geeignete ist. Zudem bekommen sie

Grundwissen in wirtschaftlicher Betriebsführung und Ver-

marktung vermittelt. Sie lernen auch langfristige Geschäfts-

beziehungen aufzubauen, etwa mit Reismüllern und Händ-

lern, um mit ihnen faire Marktpreise auszuhandeln.

Nach dem Motto „vom Acker bis zum Teller“ betrach-

ten die GFP-Projekte die gesamte Wertschöpfungskette:

Konsumenten, Handel, Weiterverarbeitung und bäuerliche

Betriebe. Dieser Ansatz steigert die Wertschöpfung im

jeweiligen Erzeugerland und macht es unabhängiger von

Weltmarktpreisen. Gleichzeitig garantiert er ausreichend

qualitativ hochwertige und bezahlbare Nahrungsmittel,

auch für arme Bevölkerungsschichten.

Die ersten drei Projekte der GFP in Asien und Afrika

haben ein Gesamtvolumen von fast 30 Millionen Euro. Die

GFP erreicht so mit ihren Projekten rund 150.000 Klein-

bauern und hilft ihnen, ihr Einkommen zu steigern und ihre

Ernährungssituation zu verbessern. 

//

// Weltweit

Gemeinsam gegen Armut und Hunger

Kontakt:

gfp@giz.de

 // 

www.germanfoodpartnership.de

Bereits

150.000

Kleinbauern konnten ihre

Ernährungssituation

verbessern.

Öffentliches Haushaltswesen

| China will seine Wirtschaft

auf ein nachhaltigeres Wachstum ausrichten, um den Wohl-

stand der Bevölkerung kontinuierlich zu mehren. Dafür

brauchen die öffentlichen Haushalte unter anderem neue

Einnahmequellen, um mehr und zielgerichteter investieren

zu können. Möglichkeiten einer neuen Haushaltspolitik dis-

kutieren Teilnehmer der „Deutsch-Chinesischen Fachge-

spräche zu finanzpolitischen Fragestellungen“. Die GIZ

organisiert den Fachdialog im Auftrag des Bundesministeri-

ums der Finanzen (BMF) seit 2012. Daran nehmen Vertre-

ter beider Finanzministerien sowie aus parlamentarischen

Fachausschüssen und Behörden teil. Konkret sprechen die

Teilnehmer zum Beispiel über Methoden der Schätzung von

Steuereinnahmen, die korrekte Verwendung der Mittel im

chinesischen Haushaltswesen, über Subventionspolitik und

neue Finanzierungsmöglichkeiten für die Provinzregierun-

gen nach dem Modell der deutschen Bundesländer. Nach

deutschem Vorbild wurde darüber hinaus bereits eine

Umsatzsteuer in Pilotsektoren der Wirtschaft eingeführt.

Der deutsch-chinesische Dialog hat schon erste Früchte

getragen. In der Anfang Januar 2015 beschlossenen Reform

des chinesischen Haushaltsgesetzes finden sich einige der

besprochenen Punkte wieder – etwa Methoden zur mittel-

fristigen Finanzplanung oder der Verwaltung von Staatsver-

mögen. 

//

Mehr Einnahmen für INVESTITIONEN

// China

Kontakt:

joerg.binding@giz.de

Finanzwesen

| Nur rund zwölf Prozent der Erwachsenen in

Mosambik haben ein Bankkonto. Gerade auf dem Land gibt

es kaum Bankfilialen und viele Landbewohner haben so

wenig Geld, dass sie als Kunden uninteressant sind. Der

Ausweg bisher: Bis zu 170.000 Mosambikaner sind in infor-

mellen Spar- und Kreditgruppen organisiert. Sie vergeben

intern auch erfolgreich Kredite an Klein- und Kleinstunter-

nehmer. Ihr größtes Risiko: Das in Blechkisten aufbewahrte

Geld wird oft gestohlen. Auf der Bank wäre es sicher. Hier

kommt die Nichtregierungsorganisation Kukula ins Spiel,

für die GIZ-Entwicklungshelfer Reinhard Gless im Auftrag

des BMZ im Programm ProEcon arbeitet. Gless berät zum

Beispiel Spar- und Kreditgruppen der Nichtregierungsorga-

nisation, wie diese ein Konto für ihre Spareinlagen von teils

mehr als 10.000 Euro bekommen können. Dazu bringt er

Vertreter von Banken mit den Spar- und Kreditgruppen

zusammen. Parallel vermittelt er diesen Know-how zum

Telefonbanking, etwa zur Bezahlung der Stromrechnung –

eine interessante Alternative bei großen Entfernungen zur

nächsten Filiale. Bereits innerhalb der ersten neun Monate,

in denen der GIZ-Entwicklungshelfer für Kukula arbeitete,

erhielten rund 900 Personen Zugang zu Bankkonten, über

80 Prozent von ihnen Frauen. Die Beratung der GIZ nutzt

auch den Banken, denn viele kleine Kunden führen eben-

falls zu mehr Umsatz und Gewinn. 

//

// Mosambik

Chancen finanzieren

Kontakt:

reinhard.gless@giz.de

Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014

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Wirtschaft und Finanzwesen stärken