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Für mehr innere Sicherheit

// Afghanistan

Polizeiaufbau

| Seit Ende 2014 ist es so weit: Die afghanische

Polizei sorgt ohne internationale Hilfe für die innere Sicher-

heit des Landes und den Schutz der Bevölkerung. Das Aus-

wärtige Amt hatte die GIZ vor sieben Jahren damit beauf-

tragt, den Aufbau der Polizei in Afghanistan zu

unterstützen.

Zunächst einmal musste dazu die nötige Infrastruktur

aufgebaut werden. In Kabul etwa entstanden seit 2008

Hauptquartiere für die Bereitschafts- und die Verkehrspoli-

zei sowie ein Logistikzentrum für das Innenministerium.

Für die Grenzpolizei wurde eine Dienststelle auf dem Flug-

hafen der Hauptstadt errichtet. Außerdem entstanden Aus-

bildungszentren, Polizeiakademien und Kontrollstationen.

Da hierfür lokale Baufirmen beauftragt wurden, kurbelte

das auch die regionale Wirtschaft an. Begleitend zu den

Baumaßnahmen wurden auch Arbeitskräfte für die Instand-

haltung der Gebäude ausgebildet.

Schwerpunkt des GIZ-Engagements ist nun jedoch

die Bildungsarbeit: Über 40.000 Polizeikräfte, darunter

auch Frauen und viele Auszubildende, wurden zu den neuen

rechtlichen Grundlagen ihres Staates geschult und wie die-

ses Recht anzuwenden ist. Fast ein Drittel von ihnen lernte

dabei erst einmal lesen und schreiben. In allen 114 Distrik-

ten der neun Nordprovinzen, in denen sich die Bundesregie-

rung im Rahmen des internationalen ISAF-Einsatzes enga-

gierte, wurden Kurse durchgeführt. Nahezu alle Reviere der

Städte und viele Sondereinheiten der Polizei wurden so

erreicht. Ab 2013 weitete die GIZ – in enger Abstimmung

mit dem afghanischen Innenministerium – ihr Kursangebot

auch in den übrigen Regionen des Landes aus.

Finanziert von der niederländischen Regierung und in

Zusammenarbeit mit der Polizeimission der EU (EUPOL)

hat die GIZ zudem eine bessere Zusammenarbeit von Poli-

zei, Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht gefördert.

Dazu wurden landesweit auf Provinz- und Distriktebene

mehr als 800 Staatsanwälte und Polizeikräfte geschult, bei

der Strafermittlung nach rechtsstaatlichen Prinzipien

zusammenzuarbeiten.

Teil des Polizeiaufbau-Programms der GIZ ist auch

eine ganz andere – unterhaltsame – Art der Aufklärung:

In einer vom Auswärtigen Amt finanzierten, 40-teiligen

Fernsehserie ermitteln Kommissarin Malalai und ihr

Kollege Amanullah nach rechtsstaatlichen Regeln – und

präsentieren nebenbei den Polizeiberuf

auch als attraktiv für Frauen. Denn

eine höhere Frauenquote bei der

Polizei trägt besonders dann,

wenn Frauen Opfer sind, zu

einer erfolgreichen Bearbei-

tung von Straftaten bei. 

//

Kontakt:

christian.schnurre@giz.de 

// 

www.giz.de/afghanistan-sicherheit

BMZ-Strategiepapier Menschenrechte in der deutschen Entwicklungspolitik:

www.bmz.de/de/mediathek/publikationen/reihen/

strategiepapiere/Strategiepapier303_04_2011.pdf

GIZ-Orientierung zu den Menschenrechten:

www.giz.de/de/downloads/giz2012-de-orientierung-zu-den-menschenrechten.pdf

Kontakt:

humanrights@giz.de

Sicherheit des Personals:

www.giz.de/de/ueber_die_giz/567.html

// Weltweit

Sicherheit durch

breite Akzeptanz der Menschen

Mitarbeitersicherheit

| In Ländern mit kritischer Sicherheits-

lage hat eines oberste Priorität: die körperliche und seeli-

sche Unversehrtheit der Beschäftigten zu gewährleisten. In

Afghanistan etwa hat die GIZ hierfür ein umfangreiches

Sicherheitssystem aufgestellt. Eigens eingerichtete Büros für

das Risikomanagement in der Hauptstadt Kabul und in den

Provinzen sammeln laufend Informationen, um die aktuelle

Gefahrenlage zu bewerten, und leiten daraus für alle

Beschäftigten verbindliche Verhaltensregeln ab. Die GIZ

pflegt enge Kontakte zur lokalen Bevölkerung, macht die

Sicherheitsmaßnahmen transparent und beteiligt die Men-

schen an den Vorhaben. Dieses Eingebundensein und die

Akzeptanz der Bevölkerung für die Projekte sind wesentliche

Faktoren für einen wirksamen Schutz.

Das Sicherheitskonzept in Afghanistan ist Teil einer

Policy, die unternehmensweit Mindeststandards für das

Sicherheits- und Risikomanagement im Auslandseinsatz

festlegt. Vor Ort sorgen Teams für eine systematische Risiko-

analyse, regelmäßige Sicherheitsvorsorge und die Umset-

zung technischer Schutzmaßnahmen. Auch Sicherheits-

trainings und Kurse zum Selbst- und Stressmanagement

gehören dazu. In Deutschland sind eine von einer Krisenbe-

auftragten geleitete Krisenleitstelle und eine Spezialeinheit

zur psychosozialen Beratung rund um die Uhr erreichbar.

Und wenn die Arbeit vor Ort nicht mehr möglich ist, können

Vorhaben auch vorübergehend von Nachbarländern oder von

Deutschland aus koordiniert werden.

Mit diesem bewährten Konzept unterstützt die GIZ

in einem vom BMZ und Auswärtigen Amt finanzierten Pro-

gramm inzwischen auch 14 weitere deutsche Organisationen

bei ihrem Sicherheitsmanagement. 

//

// Weltweit

Verbindliche Richtschnur

Menschenrechte

| Als Bundesunternehmen bekennt sich die GIZ zu sämtlichen menschenrechtlichen

Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gehören insbesondere die Menschenrechtspakte

der Vereinten Nationen und die Europäische Menschenrechtskonvention. Der Vorstand hat 2012 die

„GIZ-Orientierung zu den Menschenrechten“ verabschiedet. Sie ist für alle Beschäftigten der GIZ ver-

bindlich und gleichzeitig Richtschnur, um in Menschenrechtsfragen angemessen zu handeln. In unseren

Aufträgen für das BMZ setzen wir die Vorgaben des BMZ-Strategiepapiers Menschenrechte in der deut-

schen Entwicklungspolitik (2011) des Ministeriums sowie des BMZ-Leitfadens zur Berücksichtigung von

Menschenrechten bei der Erstellung von Programmvorschlägen (2013) um und nutzen diese auch darü-

ber hinaus als Orientierung. Unter einer eigenen E-mail-Adresse kann die GIZ über potenziell negative

Auswirkungen ihres Handelns auf Menschenrechte informiert werden. //

40.000

Polizeikräfte zu

rechtlichen Grundlagen

geschult

Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014

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Sicherheit geben