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Die erfolgreichen Strategien aus

dem Cashewsektor werden nun

auch in einen anderen Bereich

übertragen. Die African Cashew

Initiative berät inzwischen die eben-

falls von BMZ und Bill & Melinda Gates

Stiftung gemeinsam finanzierte Competitive African Rice

Initiative.

Nicht um Cashewnüsse, sondern um Kakao geht es

im Projekt PRO-PLANTEURS in Côte d’Ivoire. Schoko-

lade ist meist süß, den Rohstoff Kakao dafür zu produzieren

jedoch oftmals bitter. PRO-PLANTEURS verfolgt deshalb

ein ehrgeiziges Ziel: Das Leben von 20.000 Kakao produzie-

renden Familien im Südosten der Elfenbeinküste soll besser

werden. Dafür werden die Mitglieder von 50 Bauernorgani-

sationen intensiv geschult und beraten: Junge Landwirte –

darunter viele Frauen – lernen, wie sie Kakao nachhaltig

anbauen und so zu höheren Preisen vermarkten können. Sie

erfahren zudem, wie sie zusätzlich nährstoffreiche Nah-

rungsmittel für eine bessere Ernährung der Familie zwi-

schen den Kakaobäumen anpflanzen können. Dazu erhalten

sie Saatgut und Düngemittel sowie bei Bedarf Kleinstkre-

dite. PRO-PLANTEURS nutzt dabei die Erfahrungen des

Projekts „Nachhaltige kleinbäuerliche Kakao- und Nah-

rungswirtschaft in West- und Zentralafrika“, das die GIZ

im Auftrag des BMZ umsetzt.

Initiiert wurde PRO-PLANTEURS von der ivori-

schen Regierung und vom Forum Nachhaltiger Kakao e.V.,

einem Zusammenschluss der deutschen Süßwarenindustrie,

des deutschen Lebensmittelhandels, der deutschen Regie-

rung und von Nichtregierungsorganisationen. Alle Mitglie-

der des Forums ziehen dabei an einem Strang, um für die

Kakaobauern auf Dauer bessere Arbeitsbedingungen und

eine gleichbleibend hohe Qualität des Rohstoffs Kakao zu

sichern. Oberstes Ziel ist es, die Lebensverhältnisse der am

Kakaoanbau Beteiligten durch höhere Einkommen zu ver-

bessern und die Bodenfruchtbarkeit der Anbauflächen dau-

erhaft zu erhalten. Das Budget von fünf Millionen Euro für

fünf Jahre wird je zu einem Drittel vom BMZ und dem

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der

ivorischen Regierung und dem Privatsektor übernommen.

Finanziert aus den Mitgliedsbeiträgen betreibt die GIZ das

Sekretariat des Forums. Es organisiert Vorstandstreffen und

Arbeitsgruppen, sorgt dafür, dass Probleme in der Liefer-

kette erkannt und behoben werden, übernimmt Öffentlich-

keitsarbeit, Mitgliederwerbung und das Finanzmanagement

des Vereins.

Wie hochwertiger Kakao aus Westafrika ist auch

Wildkaffe aus Äthiopien bei Genießern in aller Welt heiß

begehrt. Die Menschen, die ihn in den Bergregenwäldern

der Provinz Kaffa sammeln, können jedoch meist nicht

davon leben. Zudem ist das einzigartige Waldökosystem mit

seiner Artenvielfalt durch das große Bevölkerungswachstum

und die zunehmende Plantagenwirtschaft stark bedroht.

Die Natur bewahren und gleichzeitig höhere Einkünfte für

die Kleinbauern, das wollen das mittelständische Unterneh-

men Original Food GmbH – eine deutsche Han-

delsgesellschaft für zertifizierten Wildkaffee – und

die GIZ erreichen. Finanziert wird diese

Entwicklungspartnerschaft über das

BMZ-Programm develoPPP.de. Bei die-

sem Projekt fördern Original Food

GmbH und GIZ lokale Kooperativen,

damit sie die strengen Richtlinien zur

Bio- und Fairtrade-Zertifizierung bei

Ernte, Weiterverarbeitung und Transport

einhalten können. Das garantiert allen Part-

nern höhere Marktpreise. Gleichzeitig werden Klein-

bauern geschult, wie sie mit vergleichbaren Naturprodukten

zusätzlich etwas verdienen können – etwa mit Tee, Honig

und Heilpflanzen, aber auch durch die Vermarktung land-

wirtschaftlicher Abfälle als Dünger und Biotreibstoff.

Davon profitieren mittlerweile rund 60.000 Menschen in

der Region. 

//

02

// Weltweit

FÜR MEHR WOHLSTAND

Wettbewerbsfähigkeit/Sozial- und Umweltstandards

| Viele

Kleinbauern in Entwicklungsländern können kaum von

dem leben, was sie produzieren. Die Gründe sind zahlreich

und reichen von nicht umweltgerechten Anbaumethoden,

fehlenden Alternativen für Feldfrüchte bis hin zu Abhängig-

keiten von international agierenden Zwischenhändlern. An

diesen Punkten setzt die GIZ in vielen Regionen der Welt

an: für unterschiedliche Auftraggeber und mit zahlreichen

Partnern – auch aus der Privatwirtschaft. Gemeinsam ist

allen Vorhaben, durch eine marktorientierte, nachhaltige

landwirtschaftliche Produktion und bessere Wertschöp-

fungsketten die Arbeitsbedingungen und das Einkommen

von kleinbäuerlichen Familien zu verbessern und gleichzeitig

die Umwelt zu erhalten.

Bei der African Cashew Initiative geht es

darum, die Einkommensverhältnisse von

Kleinbauernfamilien zu verbessern. Rund

1,5 Millionen von ihnen sind in Westafrikas

ländlichen Regionen abhängig vom Anbau

von Cashewnüssen. Eine Familie erwirtschaf-

tet von den Cashewbäumen weniger als

140 Euro im Jahr. Zum Leben reicht das nicht.

Gründe gibt es dafür viele: sinkende Erträge und eine

ungenügende Qualität der Cashewnüsse, etwa durch ausge-

laugte Böden, kaum unternehmerische Kenntnisse und Wis-

sen über moderne Anbaumethoden. Dazu kommt, dass

nicht einmal zehn Prozent der Ernte in Afrika weiterverar-

beitet werden, obwohl darin die größte Gewinnspanne liegt.

An dieser Situation hat die African Cashew Initiative

schon einiges ändern können: So hat sich seit 2009 das

Netto-Einkommen aus Cashewverkäufen für die bäuerlichen

Betriebe auf jetzt fast 360 Euro mehr als verdoppelt. Von

diesem Anstieg profitieren 2,2 Millionen Haushaltsmitglieder.

Lokale Verarbeitungsbetriebe haben die Menge der vor Ort

verarbeiteten Nüsse fast verfünffacht. Knapp 5.800 neue

Arbeitsplätze sind so entstanden, drei Viertel davon für Frauen.

Die Initiative wird vom BMZ und der Bill & Melinda

Gates Stiftung gemeinsam finanziert und arbeitet mit einer

Vielzahl nationaler und internationaler Partner des privaten

und öffentlichen Sektors zusammen – darunter die Afrika-

nische Cashew-Allianz, die ivorische Regulierungsbehörde

für Baumwolle und Cashew, der deutsche Softwarekonzern

SAP und die US-Entwicklungsbehörde USAID. Um lang-

fristige Geschäftsbeziehungen anzubahnen, hat die African

Cashew Initiative auch einen Fonds über acht Millionen

Euro eingerichtet, der zur Hälfte von Unternehmen,

staatlichen und halbstaatlichen Institutionen

sowie Forschungsinstituten finanziert wird.

Aufgabe der GIZ bei der African Cashew

Initiative ist es, kleinbäuerliche Produzenten

von Cashewnüssen und verarbeitende Betriebe

zusammenzubringen. Dazu wurden bislang

330.000 westafrikanische Landwirte geschult

und 2.200 auf Cashewanbau spezialisierte Land-

wirtschaftsberater ausgebildet. Die verarbeitenden

Betriebe wiederum konnten dank Managementberatung

ihre betrieblichen Abläufe und die Produktion kosten­

günstiger gestalten und ihre Einnahmen erhöhen. Auch

dadurch erhalten sie jetzt leichter Kredite für Investitionen

in moderne Technik. So ermöglicht es eine SAP-Anwen-

dung bereits 45.000 Cashewbauern und -bäuerinnen, via

Mobiltelefon aktuelle Marktdaten abzurufen, Waren vorzu-

finanzieren und sich mit Händlern zu vernetzen, um den

optimalen Verkaufspreis zu erzielen.

African Cashew Initiative – Kontakt:

rita.weidinger@giz.de

 // 

www.africancashewinitiative.org 

|

 www.giz.de/de/weltweit/19011.html

PRO-PLANTEURS – Kontakt:

beate.weiskopf@giz.de 

// 

www.kakaoforum.de 

|

 www.giz.de/de/weltweit/16002.html

Äthiopien, Wildkaffee – Kontakt:

gabriele.kruk@giz.de

 // 

www.originalfood.de www.developpp.de/content/wildkaffee-aus-aethiopien

Bereits

60.000

Menschen profitieren

von zusätzlichem

Einkommen.

Bessere

Arbeits- und

Lebensbedingungen für

20.000

Kakao produzierende

Familien

Für

2,2

Millionen Menschen hat

sich das Haushalts-

einkommen seit 2009

verdoppelt.

Integrierter Unternehmensbericht der GIZ 2014

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Wirtschaft und Finanzwesen stärken