Deutsch-chinesischer Dialog zur Förderung einer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie für China

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsch-chinesischer Dialog zur Förderung einer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie für China
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Land: Volksrepublik China
Laufzeit: 2015 bis 2016

China. Elektrofahrzeuge in Peking (Foto: Daniel Bongardt) © GIZ

Ausgangssituation

Bereits heute fahren 120 Millionen Privatfahrzeuge auf Chinas Straßen; täglich werden 35.000 Neuzulassungen gezählt. Der Verkehrssektor wird in den kommenden Jahren weiter wachsen – was die schon vorhandenen Energie- und Umweltprobleme des Landes verschärfen wird.

Im Zuge neuartiger, alternativer Antriebstechnologien und klimafreundlicher Energieträger nimmt die Verzahnung zwischen Verkehrs- und Energiesektor zu. Entwicklungen im chinesischen Verkehrssektor werden zukünftig nicht nur die nationale nachhaltige Entwicklung beeinflussen, sondern auch international Auswirkungen haben.

Derzeit existiert in China noch kein systematischer Ansatz, um die Entwicklung des chinesischen Verkehrssektors zu steuern – nicht ausreichende Daten sowie unklare Zuständigkeiten unter den verschiedenen Ministerien bei Verkehrs-, Energie- und Kraftstofffragen behindern die Entwicklung einer nationalen Strategie.

Ein deutsch-chinesischer Dialog, der Möglichkeiten für eine Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie in China untersucht, nimmt sich dieses Problems an. Er stützt sich dabei auf die international anerkannte deutsche Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS). Das Vorhaben ist das erste Projekt, das die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) umsetzt.

Die deutsche MKS ist ein erster Beitrag, um die Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, die im Energiekonzept der Bundesregierung festgelegt sind. Die MKS untersucht die wachsenden Wechselwirkungen zwischen Energie- und Verkehrssektor, die durch diversifizierte Kraftstoffe und Antriebstechnologien entstehen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die Technologien sowie die Energie- und Kraftstoffoptionen für verschiedene Verkehrsträger bis 2050.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung der deutschen MKS war ein umfangreicher Beteiligungsprozess, an dem mehr als 300 Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bei zahlreichen Veranstaltungen und Fachforen teilnahmen. Die methodisch-fachlichen Erfahrungen sollen nun den Behörden in China zugänglich gemacht werden und die ersten Schritte zur Entwicklung einer chinesischen Mobilität- und Kraftstoffstrategie mit deutscher Unterstützung initiiert werden.

Ziel

Die chinesische Regierung beginnt, mit deutscher Unterstützung, eine Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie zu entwickeln. Als Beispiel dient die deutsche Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie.

Vorgehensweise

Die Übersetzung der deutschen MKS ins Chinesische ermöglicht es, Motivation und Zweck einer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie präzise zu kommunizieren. Mithilfe der Übersetzung können der fachlich-methodisch Ansatz, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der deutschen MKS verständlich erläutert werden.

Interviews mit chinesischen Experten aus maßgeblichen Ministerien, Forschungseinrichtungen und Beratungsstellen der Regierung liefern nützliche Informationen für die Analyse und Bewertung der Ausgangssituation im Hinblick auf die Entwicklung eines Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie für China. Workshops erleichtern den Austausch von Experten aus beiden Ländern mit unterschiedlichen Hintergründen und Fachgebieten. Sie dienen als Forum, um Fakten zu klären und Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie für China zu erarbeiten.

Aufbauend auf den Experten-Workshops wird das Politikforum „Energising Mobility and Transport in China“ politische Entscheidungsträger aus Deutschland und China zusammenbringen – als festen Bestandteil bei der Entwicklung einer Roadmap für eine chinesische Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie.