Nachhaltiges Landmanagement und Desertifikationsbekämpfung
Landdegradation, Desertifikation und Dürre: Nachhaltiges Landmanagement als Lösungsansatz
Landdegradation, Desertifikation und Dürre schreitet kontinuierlich voran. Die GIZ ergreift gemeinsam mit ihren Partnern Gegenmaßnahmen, um dies zu stoppen.
Mehr als ein Drittel der weltweiten Landfläche ist bereits erheblich degradiert. Die Konsequenzen sind weitreichend – Ausdehnung von Wüsten, Verlust der biologischen Vielfalt und Fähigkeit der Böden, Kohlenstoff, Nährstoffe und Wasser zu speichern und zu regulieren. Landdegradation verursacht hohe gesellschaftliche Kosten und bedroht die Lebensgrundlage von 3,2 Milliarden Menschen und künftigen Generationen.
Geschätzt degradieren jedes Jahr zehn Millionen Hektar Agrarflächen. Durch den Verlust fruchtbarer Agrarflächen sinken Ernteerträge und Einkommen von Landwirt*innen, während gleichzeitig weltweit bereits mehr als 800 Millionen Menschen an Hunger leiden.
Die Ursachen für Landdegradation sind vielfältig, unter anderem nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken oder unangepasste Landnutzung. Verschärft durch den Klimawandel, der natürliche Ökosysteme durch Dürren oder Starkregen belastet. Besonders in Trockengebieten führt Desertifikation zu einem Teufelskreis aus Landknappheit, Hunger, Migration und Ressourcenkonflikten.
Damit sich die Lage nicht weiter verschlimmert, hat sich die internationale Gemeinschaft dazu verpflichtet, den Verlust von produktivem Land bis 2030 zu stoppen (SDG 15.3 – Landdegradationsneutralität). Dies ist auch das Kernziel des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Desertifikation (UNCCD). Konkret muss Degradation vermieden, reduziert und kompensiert werden. Nachhaltiges Landmanagement bietet hierfür erhebliches Potenzial und umfasst vielfältige Ansätze. Erfolg haben diese Ansätze aber nur, wenn sie Landnutzer*innen einbeziehen und an lokale Gegebenheiten angepasst sind. Auch müssen förderliche Rahmenbedingungen gestärkt werden, zum Beispiel sichere Landrechte und integrierte Landnutzungsplanung.
Die GIZ unterstützt ihre Partner bei (politischen) Prozessen zur Förderung von nachhaltigem Landmanagement, der Wiederherstellung degradierter Flächen und der Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel. Hierbei arbeitet sie eng mit Landnutzer*innen und Entscheidungsträger*innen zusammen und fördert grenzübergreifende und intersektorale Zusammenarbeit. Zudem stellt sie ihren Partnern Fachwissen für die Entwicklung und Verankerung von Strategien in nationalen Politiken zur Verfügung sowie Budgets für weitere erforderliche Maßnahmen. Weitere Handlungsfelder beinhalten:
- Beratung von Partnern in der Implementierung vielfältiger Ansätze für nachhaltige, klimaresiliente Landnutzung und Ernährungssicherung.
- Unterstützung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des internationalen Rahmens für eine nachhaltige Landnutzung (vor allem UNCCD).
- Fachpolitische Beratung zu regionalen und internationalen Initiativen und Prozessen zu nachhaltigem Landmanagement und Zuständigkeit für Sekretariate zum Beispiel der Economics of Land Degradation-Initiative.
- Unterstützung von Partnern bei der Entwicklung von Finanzierungsstrategien, Förderung zuverlässiger und nutzerorientierter Daten sowie der Kooperation mit internationalen Organisationen, bilateralen Gebern und Entwicklungsbanken.
- Unterstützung von Partnern bei der Gestaltung von Fortbildungs- und Sensibilisierungsangeboten.